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Mit Plätzchenduft groß geworden: Bäckermeister Bernd Schulte führt den Familienbetrieb in der vierten Generation

Bernd Schulte führt die Bäckerei, die 1892 gegründet wurde und danach von Generation zu Generation in der Familie blieb. (Foto: Bender)
Von Gabi Bender
„Ich war als Kind schon immer gerne in der Backstube, fand es spannend, was hier entstand und bin daher quasi mit Plätzchenduft aufgewachsen“, erinnert sich Bäckermeister Bernd Schulte zurück. „Die 1892 gegründete Bäckerei zieht sich wie ein roter Faden durch die Generationen unserer Familie.“
Es gibt vieles, was der 49-Jährige an seiner Arbeit schätzt. „Das Schöne am Bäckereihandwerk ist, dass man einfach alles macht – die komplette Produktionskette. Man kauft Materialien und Zutaten ein, knetet, backt, verkauft und hat sogar direkt den Kontakt zum Kunden und bekommt so eine Rückmeldung.“ Außerdem schätzt der Warsteiner, dass er immer wieder kreativ sein kann. „Wir probieren immer mal wieder etwas Neues und können, da wir das Ohr quasi direkt am Kunden haben, sofort sehen, wie es angenommen wird.“
Wer früh anfängt, hat früh Feierabend
„Los geht’s in der Backstube bereits um 3 Uhr morgens. Und die alte Weisheit, wer früh anfängt, hat früh Feierabend, gilt natürlich auch in Warstein. „Die Arbeitszeiten lassen sich sehr gut mit dem Privatleben vereinbaren“, so Bernd Schulte. Denn nachmittags, wenn andere arbeiten, können Bäcker beispielsweise bequem Behördengänge oder Arztbesuche erledigen, für die sich andere extra freinehmen müssen, ins Freibad gehen, eine Runde Motorrad fahren oder etwas mit der Familie unternehmen. Und das macht der vierfache Familienvater sehr gerne.
Auch wenn in der Backstube vieles sehr traditionell abläuft, hat sich doch einiges getan. „Die klassische Bäckerei hatte einen reinen Backwaren-Verkauf mit Brot, Brötchen und Kuchen“, erinnert sich der Bäckermeister. Heutzutage haben die Bäckereien einen Café-Bereich, in dem man frühstückt sowie feinste Torten und Kaffeespezialitäten genießen kann.

Bäckermeister Bernd Schulte mit seinen Azubis Pia Pietz (links) und Melina Reineke. Der dritte Azubi Haris Teske war gerade in der Berufsschule. (Foto: Bender)

Von Sauberkeit bis Teamfähigkeit – das muss man mitbringen
„Ich denke, es war der richtige Schritt, Café und Bäckerei zusammenzulegen. Das ist notwendig, um sich für die Zukunft gut aufzustellen. Bäckereien, die einladende Läden, freundliches Personal und hochwertige Backwaren haben, werden meiner Ansicht nach weiterhin bestehen.“ Bernd Schulte, der den Familienbetrieb in der vierten Generation führt, hat darüber hinaus noch Verkaufswagen, die unter anderem an verschiedenen Schulen stehen, was sehr gut ankommt.
Zu den Einstiegsvoraussetzungen sagt der Bäckermeister, dass ein Hauptschulabschluss schon vorhanden sein solle, aber viel wichtiger als der Schulabschluss seien Eigenschaften wie Sauberkeit, Hygiene, Ordnungssinn, Teamfähigkeit und natürlich Pünktlichkeit. „Man kann nicht morgens um 3 Uhr den Leuten hinterhertelefonieren – da darf keiner fehlen.“
Super Zukunftsaussichten – das sind die Optionen
Ein Männerberuf ist Bäcker schon lange nicht mehr. „Wir bilden schon seit 25 Jahren weibliche Azubis aus und die machen gute Arbeit und auch gute Prüfungen.“ Früher musste man noch Säcke mit 50 Kilogramm Gewicht tragen, aber das gibt es heute nicht mehr.
Die Zukunftschancen sind momentan hervorragend, denn viele Betriebe sind auf der Suche nach guten Mitarbeitern.
Wer mit einem ordentlichen Gesellenbrief aus der Lehre kommt, dem stehen ganz, ganz viele Türen offen. Er kann in der Produktion weiterarbeiten, als Abteilungsleiter, Produktionsleiter oder Backstubenleiter tätig sein oder in andere handwerkliche Betriebe wechseln. Auch in der Industrie beispielsweise als Lebensmitteltechniker in der Lebensmittelbranche sind Bäcker gefragt.
„Ich denke, es war der richtige Schritt, Café und Bäckerei zusammenzulegen. Das ist notwendig, um sich für die Zukunft gut aufzustellen. Bäckereien, die einladende Läden, freundliches Personal und hochwertige Backwaren haben, werden meiner Ansicht nach weiterhin bestehen.”
Drei gute Gründe für die
Bäcker-Ausbildung

Drei gute Gründe für eine Ausbildung zum/zur Bäcker/in nennt Detlef Kunkel, Obermeister der Bäcker- und Konditoren-Innung Soest-Lippstadt.
- Bäcker haben früh Feierabend. Gerade jetzt im Sommer, wenn die Temperaturen steigen, können wir uns nachmittags ins Freibad legen, wenn wir um 10 Uhr Feierabend haben. Und wenn man Kinder hat, kann man nachmittags für sie da sein. Ich habe meine Kinder groß werden sehen und das ist ein ganz tolles Gefühl.
- Als Bäcker sieht man sofort, was man den Tag über gemacht hat. Man hat morgens Mehl auf dem Tisch liegen und mittags hat man Brot, Brötchen oder Kuchen. Man muss nicht – wie bei anderen Berufen – wochenlang auf ein Ergebnis warten oder sieht zum Teil sogar nie ein Ergebnis.
- Der Beruf des Bäckers ist ein alter und anerkannter Beruf, zu dem jeder etwas zu sagen hat. Man kann sich mit jedem darüber unterhalten, denn jeder hat eine Meinung zu Brot und Brötchen – jeder kennt sie und jeder liebt sie auch.
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbildungsdauer: | Bäcker: 3 Jahre Konditor: 3 Jahre Fachverkäufer: 3 Jahre |
Vergütung monatlich: | Bäcker/Fachverkäufer: 700 Euro im 820 Euro im Konditor/Fachverkäufer: 500 Euro 550 Euro |
Abgeschlossene Ausbildungsverträge in Soest 2018: | Bäcker: 14 Konditoren: 6 |
Berufsschulstandort: | Bäcker/Fachverkäufer: Soest Konditor: Dortmund und Bochum |
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbbildungsdauer:
3 Jahre
Vergütung monatlich:
Bäcker/Fachverkäufer:
615 € im 1. Lehrjahr
700 € im 2. Lehrjahr
820 € im 3. Lehrjahr
Konditor/Fachverkäufer:
450 € im 1. Lehrjahr
500 € im 2. Lehrjahr
550 € im 3. Lehrjahr
Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2018
Bäcker: 14 / Fachverkäufer: 14
Konditor: 6 / Fachverkäufer: 0
Berufsschulstandort:
Bäcker/Fachverkäufer: Soest
Konditor/Fachverkäufer: Dortmund und Bochum
Welche Voraussetzungen du erfüllen solltest
Beim Beruf des Bäckers sind Kreativität und handwerkliches Geschick gefragt. Bäcker/innen backen nicht nur Brot und Kleingebäck, sondern stellen auch Feinbackwaren, Torten und Desserts sowie Backwarensnacks her.
Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei verkaufen Brot, Backwaren und kleine Imbisse. Sie bedienen und beraten Kunden und sorgen dafür, dass die Ware kreativ präsentiert wird. Es ist ein abwechslungsreicher Beruf, bei dem man mit Fachwissen und Ausstrahlung überzeugt.
In der Ausbildung zum Konditor geht es ziemlich lecker zu. Man lernt, wie man Torten, Kuchen, Petit Fours, aber auch Brot und Brötchen herstellt. Dazu gehören natürlich auch Vor- und Nachbereitungsaufgaben, wie das Reinigen der Maschinen.