Podcast Dachdecker
Traumberufe in Soest
Arbeit über den Dächern
Traumberufe in Soest
Elektroniker: Ausbildung
mit Spannung

Zwei Generationen Dachdeckermeister: Markus Bücker (rechts) und sein Sohn Dackdeckermeister Philipp Bücker. Foto: Bender
Von Gabi Bender
Bei Wind und Wetter draußen auf dem Dach arbeiten – dieser Gedanke sorgt bei manchen für Unbehagen. Für Markus Bücker ist das an der Tagesordnung. „Ich arbeite sehr gerne an der frischen Luft“, sagt der Dachdeckermeister voller Überzeugung. „Und diese extremen Wetterlagen, an die einige sofort denken, sind in unseren Breitengraden eher selten und bei diesen sind wir auch nicht auf dem Dach.“
Auf den Geschmack ist der Inhaber des Soester Handwerksbetriebs schon in der Schulzeit gekommen, als er in den Ferien bei seinem Großonkel, der ebenfalls Dachdecker war, gejobbt hat. 1982 machte er seine Gesellenprüfung, sieben Jahre später hatte er seinen Meister in der Tasche, mit dem er sich 1992 selbstständig machte.
Sohn Philipp trat in die Fußstapfen
„Ich schätze es, dass die Arbeit so abwechslungsreich ist“, so Markus Bücker, „die Baustellen sind sehr unterschiedlich und man ist auch nicht mehr monatelang auf derselben Baustelle tätig. Außerdem sieht man abends, was man den Tag über geschafft hat.“ Die Begeisterung für den Beruf merkt man ihm an und so ist es nicht verwunderlich, dass seine Frau mit im Betrieb arbeitet und auch sein Sohn Philipp in seine Fußstapfen trat. Im Jahr 2012 legte er mit gerade 21 Jahren erfolgreich seine Meisterprüfung ab und ist mittlerweile eine wichtige Stütze im elterlichen Betrieb, in dem noch sechs Gesellen, vier Azubis und ein Fachhelfer beschäftigt sind.

Schwindelfrei sollte man als Dachdecker sein, damit man sich auf den Dächern flexibel bewegen kann. Foto: Dachdeckerbetrieb Bücker
Der Arbeitsalltag spielt sich nicht nur auf dem Dach ab
Schulische Vorgaben für den Beruf des Dachdeckers gibt es nicht. „Man kann auch ohne Schulabschluss Dachdecker werden, aber in der Berufsschule wird den angehenden Dachdeckern schon einiges abverlangt“, sagt Philipp Bücker.
Im Betrieb spielt sich auch nicht alles auf dem Dach ab, denn es müssen Arbeitszettel und Berichte geschrieben werden, und auch mathematische Kenntnisse sind immer wieder gefragt. Eine Voraussetzung, die Interessenten mitbringen müssen, gibt es aber doch: „Wer als Dachdecker arbeiten möchte, sollte unbedingt schwindelfrei sein“, sagt Philipp Bücker, „und er sollte körperlich fit sein und sich auf einem Dach flexibel bewegen können.“ Und das können sowohl weibliche als auch männliche Bewerber. Zumal die Arbeit nicht mehr so anstrengend ist wie früher. „Uns stehen mittlerweile Maschinen und Werkzeuge zur Verfügung, die die Arbeit erleichtern.“

Dachdecker: Ein Beruf an der frischen Luft und mit Know-how aus vielen Bereichen.
Super Zukunftsaussichten – und trotzdem zu wenig Personal
Die Zukunftsaussichten für Dachdecker sind top. „Unsere Auftragsbücher waren noch nie so voll“, bestätigt Markus Bücker. „Wir könnten noch mehr Leute beschäftigen und mehr Aufträge annehmen, aber wir finden derzeit leider keine geeigneten Mitarbeiter.“
Auch die Aufstiegschancen können sich sehen lassen. Man kann die Gesellenprüfung absolvieren und den Dachdeckermeister dranhängen.
Dann sind die Wege vielfältig, denn Meister sind auch in der Industrie begehrt. Alternativ kann man sich selbstständig machen oder in einen bestehenden Betrieb einsteigen.
Wer in den Beruf reinschnuppern möchte, kann das am besten über ein Praktikum machen oder einfach Probe arbeiten.
„Unsere Auftragsbücher waren noch nie so voll. Wir könnten noch mehr Leute beschäftigen und mehr Aufträge annehmen, aber wir finden derzeit leider keine geeigneten Mitarbeiter.“
Drei gute Gründe für die Dachdecker-Ausbildung

Thorsten Mackenbrock kennt viele gute Gründe für eine Ausbildung zum Dachdecker.
Für eine Ausbildung zum/zur Dachdecker/in nennt Thorsten Mackenbrock, Obermeister der Innung für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik Soest-Lippstadt einige gute Argumente:
- Der Beruf verbindet Tradition und Moderne. Es gibt traditionelle Tätigkeiten wie die Entdeckung von Schieferdächern, den Einbau von Dachflächenfenstern und das Bekleiden von Fassaden sowie moderne Arbeiten rund um die Theman Photovoltaik, Solarthermie, Gründbedachung und Smart Home.
- Die Chacen auf dem Arbeitsmarkt sind hervorragen, denn Dachdecker werden nicht nur von den örtlichen Handwerksbetrieben gesucht, sondern sind auch in der Industrie sehr gefragt.
- Als Dachdecker arbeitet man viel an der frischen Luft und geht einer sehr abwechslungsreichen Tätigkeit nach.
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbildungsdauer: | 3 Jahre |
Vergütung monatlich: |
760 Euro 910 Euro im 1160 Euro im |
Abgeschlossene Ausbildungsverträge in Soest 2018: | 22 |
Berufsschulstandort: | Eslohe, Soest |
Fünf Schwerpunkte: |
Dachdeckungstechnik |
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbbildungsdauer:
3,5 Jahre
Vergütung monatlich:
700 € im 1. Lehrjahr
750 € im 2. Lehrjahr
800 € im 3. Lehrjahr
850 € im 4. Lehrjahr
Abgeschlosssene Ausbildungsverträge in Soest 2017
65
Berufsschulstandort:
Soest, Lippstadt
Drei Fachrichtungen:
- Energie- und Gebäudetechnik
- Informations- und Telekommunikationstechniker
- Automatisierungstechnik
Welche Voraussetzungen du erfüllen solltest
Wer Dachdecker/in werden möchte, sollte gerne an der frischen Luft sein – und das bei fast jedem Wetter. Denn meistens arbeiten Dachdecker nun mal draußen.
Natürlich muss auch mal zugepackt werden. Aber dennoch muss man kein Muskelprotz sein – im Handwerk ist Köpfchen gefragt. Maschinen erledigen die wirklich schwere Arbeit.
Handwerkliches Geschick ist für diesen Beruf eine wichtige Voraussetzung. Technisches Verständnis und mathematische Grundlagen sind ebenfalls von Vorteil, denn man muss Flächen richtig messen und das dafür notwendige Material berechnen können. Der Beruf erfordert zudem auch körperliche Fitness.
Teamfähigkeit ist ebenfalls gefragt, denn Dachdecker müssen sich auf ihre Kollegen, die sie sichern, 100-prozentig verlassen können.
Wem die Höhe des Treppenabsatzes Panik bereitet oder wem es zu kompliziert ist, einen Nagel gerade in die Wand zu schlagen, ist in dem Beruf nicht so gut aufgehoben. Auch wer im Sommer unter einer Wolldecke schläft, sollte nochmal über den Berufswunsch nachdenken.
Quellen: dachdeckerdeinberuf.de, ausbildung.de