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Traumberufe in Lippstadt

Elektroniker- und
Informations-
elektroniker

(m/w/d)

Elektroniker- und Informationselektroniker

Tischlerei Zimmermann in Hamm
v. l.: Abdullah Dawad Al-Rifaie (Abisolierzange), Jan Segbers (Akkubohrschrauber) und Max Busemann (mit Presszange).
 

„Mit den eigenen Händen etwas erschaffen“

Von der Steckdose bis zu großen Photovoltaikanlagen – Elektroniker sind gefragt 

„Ich wollte etwas mit meinen Händen erschaffen und nicht den ganzen Tag stumpf vor dem PC sitzen“, erklärt Marcel Schulze als Erstes auf die Frage, warum er sich entschlossen hat, eine Ausbildung zum Elektroniker zu machen. Dann ergänzt er: „Außerdem kann man aus diesem Beruf sehr viel mit ins Privatleben nehmen.“

Bei sich zu Hause hat er zwar noch nicht so viel gemacht, dafür hat seine Schwester bereits ausgiebig von dem Wissen des 21-Jährigen profitiert. „Sie hat ein Haus gekauft und ich habe dort die Elektroinstallation komplett erneuert“, erklärt der Soester, der seine Ausbildung bei Elektro Baumann macht. „Die alte Elektro-Installation habe ich teilweise rausgerissen, teilweise auch drin gelassen und komplette neue Zuleitungen gelegt.“

Marcel Schulze, der eigentlich zur Bundeswehr gehen wollte, aber mittlerweile froh ist, dass er sich für den Beruf des Elektronikers entschieden hat, ist bereits im dritten Lehrjahr. Ebenso wie Niklas Zippel. Der 20-Jährige hat sein Können und seine Erfahrung schon ausgiebig in den eigenen vier Wänden genutzt, denn im Keller baut er eifrig an seiner Modelleisenbahn. Auf 15 qm fahren die Züge durch die verschiedenen Landschaften – jedes Gleis hat seine eigene Zuleitung und Ableitung – alles läuft über Sensoren.

„Mein aktuelles Ziel ist eine Lichtsteuerung, bei der die Lichter automatisch heller werden, wenn beispielsweise eine Lok über ein bestimmtes Gleis fährt. Oder die Bahnschranken automatisch heruntergehen, wenn ein Zug vorbeikommt. Oder ein Baum fällt beim Vorbeifahren eines Zuges um, weil ein Holzfäller den gerade gefällt hat.“ Ideen hat der 20-jährige Soester, der seine Ausbildung bei der Elektroinstallation Eberlein Haustechnik Gmbh macht, noch jede Menge.

Gute Ideen sind auch bei Max Busemann gefragt. Denn der ehemalige Realschüler, der ebenfalls im letzten Ausbildungsjahr ist, macht am liebsten Reparaturen. „Ich finde es immer spannend, wenn man irgendwo hinfährt und dann den Fehler finden und beheben muss – auch wenn das auch schon mal länger dauert“, sagt der 18-Jährige, der im Team von Elektro Schulze aktiv ist. Erfahrungen hat er aber nicht nur bei Kundendienstaufträgen gesammelt, sondern auch bei diversen weiteren Projekten. „Von kleinen Hausinstallationen bis zu großen Photovoltaikanlagen war alles dabei.“

Reichlich Erfahrung hat auch Abdullah Dawad Al-Rifaie schon gesammelt. Und das nicht nur bei seinem aktuellen Arbeitgeber, Elektro Ostkamp in Lippstadt, sondern auch schon davor. „Ich habe in meiner Heimat, dem Irak, Elektrotechnik studiert, nebenbei gearbeitet und mich um die Elektrik von Häusern gekümmert“, erzählt der 28-Jährige. In diesem Monat hat auch er seine Abschlussprüfung. „Danach möchte ich erst einmal weiterarbeiten und noch mehr Erfahrung sammeln und ich hoffe, dass ich später mal an einer Fachhochschule weiterstudieren kann.“

Tischlerei Zimmermann in Hamm
v. l.: Niklas Zippel (EDV-Messgerät), Marcel Schulze und Frederik Lauber (mit Stemmmaschine).
 

Eine praxisorientierte Ausbildung

Sehr gut gefällt dem Erwitter, dass er hier in Deutschland während der Ausbildung so viel Praxis macht. Das kommt auch bei Frederik Lauber, der im August seine Ausbildung bei Elektro Sohlich in Stirpe angefangen hat, gut an. „Wir haben schon einiges an Praxis auf dem Rohbau gelernt“, erzählt er. „Dabei kommt manchmal sogar eine Stemmmaschine zum Einsatz, wenn wir mit Hammer und Meißel nicht weiterkommen.“

Der Berufsschulunterricht findet derzeit auf Distanz statt – zweimal in der Woche. „Das klappt ganz gut“, resümiert der 17-Jährige. „Die Aufgaben bekommen wir über eine App, können sie zu Hause ausdrucken und bearbeiten. Wer im Unterricht Fragen hat, hebt einfach die Hand und wird drangenommen – wie in der Schule.“

Seine Ausbildung hinter sich hat bereits Jan Segbers. Jetzt ist der 20-Jährige Geselle bei der Pieper Elektro- und Sicherheitstechnik GmbH in Rüthen. „Im letzten Lehrjahr hatten wir unter anderem das Thema Installation und worauf man dabei achten muss“, erinnert ich der Rüthener. „Zu Beginn der Ausbildung haben wir die grundlegenden Schaltungen gemacht wie beispielsweise Schutzschaltungen. Das war gut, denn die haben wir im Betrieb selten gemacht und konnten sie daher in der Werkstatt üben.“

Auch die Bereiche Smart Home und erneuerbare Energien wie Windkraft und Solar standen in der Berufsschule auf dem Stundenplan. Damit kennt sich Max Busemann gut aus. „Wir machen normalerweise jede Woche PV-Anlagen“, erzählt der 18-Jährige. „Eines der letzten Projekte war ein Industriegebäude in Ense-Höingen mit 800 Platten.“

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3 gute Gründe

Obermeister Schwienhorst

Mathias Kühler, Obermeister der Innung für Elektrotechnik Soest-Lippstadt

Herr Kühler, warum empfehlen Sie eine Ausbildung zum Elektroniker ?

Kühler: „Elektroniker ist ein vielfältiger und zukunftsträchtiger Beruf mit guten Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Digitalisierung ist ein wichtiges Thema und da in Zukunft nichts mehr ohne Digitalisierung gehen wird, werden Elektroniker auch künftig sehr gefragt sein.“

Das klingt spannend. Welche Fähigkeiten sollten die Menschen mitbringen, wenn sie Elektroniker wollen?

Kühler: „Mitbringen sollten Bewerber mindestens einen Hauptschulabschluss, handwerkliches Geschicks und Interesse an Elektronik und Elektrik sowie an Mathe und Physik.“

Was sind die Hauptaufgaben eines Elektronikers?

Kühler: „In unserer Innung werden zu 95 Prozent Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik ausgebildet. Sie sorgen für die Energieverteilung in Gebäuden. Das betrifft alles, was im Gebäude mit Strom versorgt wird – das reicht von Licht über Steckdosen und Maschinen bis hin zur Lüftung. Außerdem übernehmen Elektroniker die strukturierte Verkabelung zum Beispiel für EDV-Leitungen.“

 

Mathias Kühler

Kasernenweg 2 · 59494 Soest

Tel. 02921-4113

Die fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer:

3,5 Jahre

 

Vergütung monatlich:

745 € im 1. Lehrjahr
795 € im 2. Lehrjahr
845 € im 3. Lehrjahr
895 € im 4. Lehrjahr

 

Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2020:

63 (1. Lehrjahr) / 231 insgesamt

 

Berufsschulstandort:

Soest oder Lippstadt

 

Weitere Zahlen:

Aktuell hat die „Elektroniker- und Informationselektroniker-Innung“ 115 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen (Kreise Soest und Lippstadt).

Der Beruf in aller Kürze

 

Zum Beruf des Elektronikers / der Elektronikerin (ehemals Elektriker) gehören fünf Fachrichtungen:

  1. Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik (wird am häufigsten ausgebildet!)
  2. Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration
  3. Fachrichtung Automatisierungs- und Systemtechnik
  4. Informationselektroniker/-in
  5. Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik.

Der/die Elektroniker/-in gestaltet die nahe Zukunft auch in Bezug auf Energiegewinnung (Photovoltaik-Anlagen), E-Mobilität (Ladestationen für E-Autos) und die Automatisierung der Wohnlandschaften mit smarten Steuerungen und Beleuchtungsanlagen (Stichwort: smart home).

 

Noch mehr Infos:

Ausbildungs-Coach Dietmar Stemann, Ausbildungscoach bei der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, steht für weitere Fragen zur Berufsausbildung am DIENSTAG, 25. Mai 2021 , in der Zeit von 17 bis 19 Uhr unter der Rufnummer 02921 892-226 zur Verfügung.

Außerdem lohnt sich ein Blick in die neue App PASST! der Kreishandwerkerschaft.

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