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Traumberufe im Kreis Coesfeld

Land- und
Baumaschinen-
mechatroniker

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„Ein allumfassender Beruf mit Perspektive“: Interview mit Anthony Limberg zum Thema Land- und Baumaschinenmechatroniker

Traktoren beziehungsweise Trecker – ob groß oder klein – sind ganz klassisch das Arbeitsfeld der Land- und Baumaschinenmechatroniker. Foto: Reimund Menninghaus

Viele Land- und Baumaschinen haben mittlerweile eine Größe erreicht, die manch einem Betrachter Respekt einflößen. Und die so manches Herz höher schlagen lässt – vor allem die Herzen von Technikbegeisterten. Wer mit Traktoren, Anbaugeräten, Baggern, Radladern und Co. umgehen möchte, ist von daher im Berufsumfeld der Land- und Baumaschinenmechatroniker bestens aufgehoben. Das weiß auch Anthony Limberg, Juniorchef des 24-Mann-Unternehmens Landtechnik und Schlosserei Limberg GbR in Nordkirchen.

Welche Aufgaben und Vorteile der Beruf des Land- und Baumaschinenmechatronikers sowie die dazugehörige Ausbildung mit sich bringen, zeigte der 38-jährige verheiratete Vater von vier Kindern in einem Gespräch mit  Reimund Menninghaus auf.

Jeden Tag die selbe Tätigkeit ausüben, sozusagen in Serie, ist für viele ein Graus. Muss man sich als Land- und Baumaschinenmechatroniker diesbezüglich Sorgen machen?

Anthony Limberg: Auf gar keinen Fall. Ganz im Gegenteil. Ich kenne sonst kein Berufsbild, das so allumfassend ist und so ein breites Spektrum abdeckt. Man hat es da zu tun mit Motor- und Getriebetechnik, mit Hydraulik, mit Pneumatik, elektrischen Bauteilen und elektronischer Steuerung, aber auch mit Stahlbau und Drehen und Fräsen. Und das wird auch bei der Ausbildung mit berücksichtigt. Inzwischen sind sogar Virtual-Reality-Brillen im Einsatz: Man repariert an einer Maschine, und der Cheftechniker des Herstellers sieht mit, was Sache ist.

Was muss man üblicherweise mitbringen, um erfolgreich in dieses Berufsfeld einzusteigen?

Limberg: Man sollte Spaß und Interesse an technischen Dingen und auch ein ganz gutes räumliches Denken haben. Zudem kennt man sich einigermaßen mit Mathematik aus und kann logisch denken. Und wenn man auch kein Problem damit beziehungsweise keine Scheu hat, sich dreckig zu machen, ist das ebenfalls von Vorteil. Viele unserer – inklusive unserer Auszubildenden – acht Land- und Baumaschinenmechatroniker haben das auch nicht. Manch einer kommt vom Bauernhof und kennt das schon von Kindheit auf.

Sich dreckig machen: Ist der Job also nichts für Frauen?

Limberg: In der Tag gibt es so gut wie keine weibliche Land- und Baumaschinenmechatroniker – die erste Auszubildende ging vor nicht allzu langer Zeit groß durch die Medien. Dabei können Frauen in meinen Augen den Beruf genauso gut ausüben wir Männer. Und für schwerere Hebeeinsätze gibt es heute ja Hilfsmittel.

„Im nächsten Jahr starten wir bei uns ein vom Bund gefördertes Forschungsprojekt, bei dem die Räder von großen Gülleanhängern durch Raupenfahrwerke ersetzt werden“, erklärt Anthony Limberg. Foto: Menninghaus
Anthony Limberg (links) im Gespräch mit Land- und Baumaschinenmechatroniker Tim Edelbrock, der sich gerade mit einem Radlader befasst. Foto: Menninghaus

Sie sind auf dem Weg, im kommenden Jahr, wenn Ihr Vater in den Ruhestand geht, die Gesamtverantwortung für ein Unternehmen zu übernehmen, das auf eine 300 Jahre lange Existenz in Nordkirchen zurückblicken kann. War das für Sie die einzige berufliche Option?

Limberg: ,Halb sank er hin, halb zog es ihn’. So ähnlich kann ich das beantworten, denn ich hätte mir auch gut vorstellen können, als Lehrer in der Sekundarstufe II Englisch und Geschichte zu unterrichten. Was dann aber doch nicht in Frage kam, weil ich nicht genug für die Schule gelernt habe und vor allem in Französisch, das man fürs Geschichtsstudium benötigt, noch Luft nach oben war.

Also war der Einstieg ins elterliche Unternehmen nicht alternativlos?

Limberg: Nein. Aber ich bin fasziniert von Technik, und so habe ich nach meinem Realschulabschluss und meiner Ausbildung zum Metallbauer in der Fachrichtung Konstruktionstechnik nochmal die Schulbank gedrückt und in Lüdinghausen am Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg Fachabitur gemacht. An der Fachhochschule in Dortmund habe ich dann Ingenieurwesen Maschinenbau, Fachrichtung Konstruktionstechnik, studiert und dort später noch einen Schweiß-Fachingenieurstitel draufgesattelt. Das bot sich an, weil wir in unserem Betrieb auch einen Bereich Metallbau haben. Wir fertigen Stahlhallen und Geländer aus Stahl und Edelstahl und sind zudem auch vielfältig im Stall- und Futterküchenbau tätig. Außerdem rüsten wir Flurförderfahrzeuge – beispielsweise Gabelstapler – im Auftrag der Hersteller mit Wiegetechnik aus.

Gab es bei Ihnen so etwas wie eine Initialzündung zur beruflichen Richtung?

Limberg: Wenn man so will – ja: So im Alter zwischen zwölf und 16 habe ich in den Sommerferien mit Kumpeln hier aus Nordkirchen GoCarts gebaut und mit Rasenmäher- beziehungsweise Mofamotoren bestückt.

„Man sollte Spaß und Interesse an technischen Dingen und auch ein ganz gutes räumliches Denken haben. Zudem kennt man sich einigermaßen mit Mathematik aus und kann logisch denken. Und wenn man auch kein Problem damit beziehungsweise keine Scheu hat, sich dreckig zu machen, ist das ebenfalls von Vorteil.“

Anthony Limberg

Landtechnik und Schlosserei Limberg GbR

Sie hatten also schon früh Spaß am Fahrzeugschrauben – und das war bestimmt für Sie auch eine Herausforderung. Wie sieht das aktuell aus?

Limberg: Im Grunde genommen gibt es immer wieder kleine und große Herausforderungen in unserem Berufsfeld. Aber sehr spannend wird auf jeden Fall die Sache im kommenden Jahr werden. Dann startet auch bei uns ein vom Bund gefördertes Forschungsprojekt mit der Fachhochschule Osnabrück, bei dem bei 18-Kubikmeter-Gülleanhängern die Räder ab- und Raupenfahrwerke angeschraubt werden. Diese Raupenfahrwerke sollen den Bodendruck senken, und dadurch, dass auch die Raupen einen Antrieb haben, soll der Einsatz von kleineren Schleppern möglich werden.

Inwieweit ist der Beruf des Land- und Baumaschinenmechatronikers vom landwirtschaftlichen Strukturwandel betroffen?

Limberg: Eins steht fest: An Arbeit wird es in der Branche nicht mangeln, blickt man auf die Prognose, dass auch weiterhin die Zahl der Betriebe sinkt. Damit einher geht auch eine noch stärkere Technisierung. Wie bisher wird es auch weiterhin keine arbeitslosen Land- und Baumaschinenmechatroniker geben. Zumal sie auch – zu unserem Leidwesen hier im Handwerk – von der Industrie gern übernommen werden.

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Drei gute Gründe

… für eine Ausbildung zum/zur Land- und Baumaschinenmechatroniker/in nennt Heinrich Franzgrote, Obermeister der Innung für Land- und Baumaschinentechnik Kreis Coesfeld:

1. Die Ausbildung ist sehr vielfältig. Man lernt dabei die Landmaschinen kennen wie große Traktoren oder Mähdrescher. Hinzukommt der Bereich Gartentechnik mit Geräten wie etwa Aufsetzrasenmähern oder auch Robotern. Das Schweißen und die Metallverarbeitung spielen ebenfalls eine Rolle.

2. Wer Interesse an Technik hat, ist in dem Beruf richtig. Früher wurde geschmiedet, heute stehen die Auszubildenden mit Laptop an den Geräten und programmieren sie.

3. Der Umgang mit großen und kleinen Maschinen macht Spaß. Ein Führerschein der Klasse T ist wichtig, damit diese gefahren werden dürfen. Auch handwerkliches Geschick wird gefordert.

Heinrich Franzgrote, Obermeister der Innung für Land- und Baumaschinentechnik Kreis Coesfeld.

Der Beruf in Kürze

 

Land- und Baumaschinenmechatroniker/innen warten und reparieren Fahrzeuge, Maschinen und Anlagen, die in der Land- und Forstwirtschaft und auf Baustellen benötigt werden. Sie arbeiten an mechanischen, hydraulischen, elektrischen und elektronischen Systemen. Darüber hinaus installieren sie Anlagen und nehmen diese in Betrieb.

Alle Informationen zum Ausbildungsberuf Land- und Baumaschinenmechatroniker (m/w/d) findest du in der Sonderveröffentlichung deiner Tageszeitung, als Podcast und in der Radio-Sondersendung. Alle Erscheinungstermine im Überblick

Die Fakten zur Ausbildung

 

Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre
Vergütung monatlich:

585 Euro (2019)
585 Euro (2020)
(1. Lehrjahr)

600 Euro (2019)
600 Euro (2020)
(2. Lehrjahr)

660 Euro (2019)
660 Euro (2020)
(3. Lehrjahr)

695 Euro (2019)
695 Euro (2020)
(4. Lehrjahr)

Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2020: 14
Berufsschulstandort: Coesfeld
Aktuelle Zahlen:

Aktuell hat die Innung für Land- und Baumaschinentechnik Lüdinghausen/Recklinghausen 21 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen. Die Betriebe bilden aktuell 43 junge Menschen aus.

 

Weitere Infos

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