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Traumberufe in Lippstadt

Maurer, Beton- und

Stahlbetonbauer

(m/w/d)

Das Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer-Handwerk

Tischlerei Zimmermann in Hamm
Norbert (l.) und Uli Sprinkmeier leiten das Traditionsunternehmen und engagieren sich auch für den Nachwuchs. Auf der Baustelle geht es für Miles Reeve, Luce Dömer und Pascal Plotzki gleich hoch hinaus. Fotos: Cordes

Die Ausbildung ist ein solides Fundament

In dem Traditionsunternehmen Sprinkmeier sind gleich drei neue Auszubildende frisch auf der Baustelle

ERWITTE-EIKELOH. „Stillstand gibt es in der Branche nicht“, erklärt Norbert Sprinkmeier, der gemeinsam mit seinem Bruder Uli das Bauunternehmen Sprinkmeier leitet. Das Familienunternehmen kann auf eine lange und erfolgreiche Firmenhistorie zurückblicken. So konnte im vergangenen Jahr das 150-jährige Jubiläum gefeiert werden. Das solide Fundament des Bauunternehmens ist dabei ein starkes Mitarbeiter-Team. Natürlich investiert der Betrieb auch in die Zukunft und bildet junge Menschen aus. Wir sprachen mit Norbert Sprinkmeier darüber, was Auszubildende im Maurer-Handwerk erwartet.

Gehen in diesem Jahr in ihrem Unternehmen neue Auszubildende an den Start?

Norbert Sprinkmeier: In unserer langen Firmengeschichte haben wir schon immer ausgebildet. So auch in diesem Jahr. Zum 1. August haben mit dem 17-jährigen Luce Dömer, dem 18-jährigen Pascal Plotzki und dem 20-jährigen Miles Reeve gleich drei junge Männer ihre Ausbildung zum Maurer begonnen. Dabei kamen alle aus unterschiedlichen Motiven zu uns. Luce ist der Enkelsohn unseres ältesten Mitarbeiters. Sein Interesse für das Baugewerbe wurde also vom Opa geweckt. Miles merkte in einem Praktikum, dass ihm die Arbeit am Bau Spaß macht. Und Pascal hat schon ein Jahr als Bauhelfer bei einem Mitbewerber gearbeitet. Die Firma bildet jedoch nicht aus. Der Inhaber empfahl uns  sozusagen – so kamen wir in diesem Jahr zu einem dritten Auszubildenden.

Tischlerei Zimmermann in Hamm
Pascal Plotzki sammelte als Bauhelfer bereits Erfahrungen. Seit dem 1. August ist er nun in der Ausbildung bei dem familiengeführten Traditionsunternehmen.

Was ist das Besondere am Beruf und welche Aufgaben gibt es?

Norbert Sprinkmeier: Das Schöne ist, dass man wirklich jeden Abend sieht, was man geleistet hat. Außerdem ist es ein sehr abwechslungsreicher Beruf. Kein Tag ist wie der andere. Jeden Tag gibt es neue Aufgaben. In unserem Team arbeiten zwei Meister und zwei Poliere. Somit ist sichergestellt, dass die jungen Auszubildenden auch richtig was lernen. Sie kommen an alle Arbeiten dran. Sie lernen nicht nur wie man Wände mauert, sondern beispielsweise auch, wie man eine Treppe schalt, einen Fahrstuhlschacht baut, eine Baugrube trocken hält oder einen Baukran bedient. Natürlich lernen sie auch Bauzeichnungen zu lesen und diese umzusetzen. Ein großer Schwerpunkt ist auch das Thema Baustoffkunde. Man muss als Maurer wissen, welche Stein wo eingesetzt werden kann, wie die Konsistenz ist. Das Thema Wärme- und Schallschutz ist ebenfalls sehr anspruchsvoll. Da kommt es auf sorgfältiges und präzises Arbeiten an.

Tischlerei Zimmermann in Hamm
Baupläne müssen verstanden und dann exakt umgesetzt werden.
Tischlerei Zimmermann in Hamm
Bei der Arbeit auf einer Großbaustelle lernt Luce Dömer die ganze Vielfalt seines Berufes.

Welche Voraussetzungen sollte man für den Beruf mitbringen?

Norbert Sprinkmeier: Das Wichtigste ist es, dass man Interesse an diesem Handwerk hat und ein gewisses Maß an Neugier. Ebenso ist handwerkliches Geschick erforderlich. Außerdem wird oft auf Gerüsten gearbeitet. Da sollte man schwindelfrei sein und keine Höhenangst haben. Teamfähigkeit ist auch immer gut sowie körperliche Fitness. Eine sorgfältige Arbeitsweise ist sehr wichtig. Es schadet auch nichts, ein gewisses Verständnis für Technik und Bauphysik zu haben. Was die schulischen Voraussetzungen angeht, da kann ich nur sagen, dass wir schon Auszubildende mit einem Einser-Abitur hatten -aber auch junge Menschen ohne Schulabschluss. Doch eines ist klar: Ein Schulabschluss ist für das erfolgreiche Absolvieren der Ausbildung ein Vorteil. Das macht das Ganze leichter.

Tischlerei Zimmermann in Hamm
Die Technik erleichtert viele Arbeiten. Das weiß auch Miles Reeve in seiner Ausbildung zu schätzen.

Ist der Beruf für Frauen geeignet?

Norbert Sprinkmeier: Wenn die Frau körperlich fit ist und Spaß an der Arbeit hat, ist dies möglich. Die Praxis zeigt jedoch, dass nur wenige junge Frauen den Beruf der Maurerin anstreben. Wir hatten im vergangenen Jahr eine junge Jahrespraktikantin. Eine zierliche Person, die gerade mal doppelt so viel wog wie ein 25-kg-Stein. Die junge Frau hat dann auch nach einigen Monaten festgestellt, dass der Beruf eher doch nichts für sie ist. Generell kann ich sagen, dass wir auch jungen Frauen die Möglichkeit geben, den Beruf kennen zu lernen. Wenn sich eine bei uns bewirbt, dann schauen wir, ob es passt.

Hat der Beruf Ihrer Meinung nach Zukunft?

Norbert Sprinkmeier: Das hat er auf jeden Fall. Denn egal, ob im privaten oder gewerblichen Bereich – gebaut wird immer. Es gibt in der Branche keinen Stillstand, aber es gibt viele Veränderungen und neue Techniken. Früher wurde Stein auf Stein mit Mörtel gemauert. Heute wird geklebt. Dabei kommt es mehr denn je auf sauberes, exaktes Arbeiten an. Präzision ist das oberste Gebot. Man muss sich den Realitäten anpassen und mit der Zeit gehen. Dann ist der Beruf vielleicht ein wenig anders als früher, aber er hat nach wie vor Zukunft. Derzeit gilt wieder das Motto: Handwerk hat goldenen Boden.

Gibt es Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten?

Norbert Sprinkmeier: Die Ausbildung ist das solide Fundament, auf der man das ganze Berufsleben aufbauen kann. Bereits in der Ausbildung gibt es ein sehr ordentliches Gehalt. Nach der Ausbildung hat man einen sicheren Arbeitsplatz und einen Verdienst, von dem man sehr gut leben kann. Und es gibt viele Möglichkeiten der Fort- oder Weiterbildung. Man kann den Meister machen oder ein Studium beginnen. Es stehen einem sehr viele Wege offen.

Informationen zu deinem Traumberuf

3 gute Gründe

Obermeister Schwienhorst

… Stefan Halberschmidt, Obermeister der Baugewerbe-Innung Soest-Lippstadt

Herr Halberschmidt, warum empfehlen Sie eine Ausbildung zum Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer?

Halberschmidt: „Die abwechslungsreiche Arbeit an der frischen Luft und in einem Team ist einer der besten Gründe, eine Ausbildung als Maurer zu starten. Die Ausbildung findet auf wechselnden Baustellen und in den Berufsbildungszentren statt.“

Das klingt spannend. Welche Fähigkeiten sollten die Menschen mitbringen, wenn sie Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer werden wollen?

Halberschmidt: „Interessenten sollten teamfähig und körperlich fit sein und ein Verständnis für Maschinen und Geräte haben.“

Was sind die Hauptaufgaben eines Maurers, Beton- und Stahlbetonbauers?

Halberschmidt: „Die Hauptaufgabe ist das Erstellen von Rohbauten von verschiedenen Gebäuden zu verschiedenen Zwecken. Hier gibt es keine Grenzen.“

Die fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer

3 Jahre

 

Vergütung monatlich:

890 € im 1. Lehrjahr
1.230 € im 2. Lehrjahr
1.495 € im 3. Lehrjahr

 

Abgeschlossene Ausbildungsverträge
in 2020:

14 (1. Lehrjahr) / 48 insgesamt

 

Berufsschulstandort:

Soest, Dortmund

 

Weitere Zahlen:

Aktuell hat  die Baugewerbe-Innung Soest-Lippstadt  88 Mitgliedsbetriebe.

 

Der Beruf in aller Kürze „Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer“

Maurer/innen stellen Rohbauten für Wohn- und Geschäftsgebäude her. Zunächst betonieren sie das Fundament, dann mauern bzw. betonieren sie Außen- und Innenwände sowie Geschossdecken oder montieren diese aus Fertigteilen. Für Betonarbeiten fertigen sie Schalungen oder montieren Schalungssysteme. Sie setzen Bewehrungen ein, die sie aus Betonstahl z.T. selbst anfertigen. Sie mischen Beton oder verarbeiten fertig gelieferten Transportbeton. Den frischen Beton bringen sie in die Schalungen ein und verdichten ihn. Teilweise verputzen sie auch Wände, verlegen Estriche oder bauen Dämm- und Isoliermaterialien ein. Darüber hinaus führen sie Abbruch- und Umbauarbeiten durch. Bei Instandsetzungs- und Sanierungs-arbeiten stellen sie Bauschäden und deren Ursachen fest und beheben diese.

Beton- und Stahlbetonbauer/innen bauen Beton- und Stahlbetonkonstruktionen, z.B. für Brücken, Hallen und Hochhäuser. Sie montieren oder fertigen Schalungen und Stützgerüste an, biegen und flechten Stahlbewehrungen, die Betonbruch verhindern sollen, und bauen die Bewehrungen in die Schalungen ein. Sie stellen Betonmischungen her oder verarbeiten fertig gelieferten Transportbeton. Den frischen Beton bringen sie in die Schalungen ein und verdichten ihn durch Stampfen und Rütteln. Nach dem Erhärten entfernen sie die Schalungen und bearbeiten bei Bedarf die Betonoberflächen. Sie montieren Betonfertigteile und dichten Betonbauwerke ab, dämmen und isolieren diese. Außerdem sanieren sie Schäden an Betonbauteilen.

Eva Irrgang

Landrätin Kreis Soest

Das Handwerk bietet viele Chancen: Nach erfolgreicher Gesellenprüfung kann die Meisterprüfung abgelegt werden. Viele Schüler und Eltern wissen nicht, dass man mit dem Meisterbrief in der Tasche auch ohne Abitur studieren kann. Somit sind mit einer dualen Ausbildung im Handwerk alle Karrierewege offen, auch bis zur Übernahme eines Betriebes. Fortbildungen zum Geprüften Betriebswirt (HwO) und zum Restaurator im Handwerk sind weitere interessante Optionen. Die Eltern müssen also keine berufliche Sackgasse ihrer Kinder befürchten – ganz im Gegenteil. Und obendrein wird im Handwerk oft besser verdient als nach vielen Studiengängen ohne Meisterbrief und praktischer Erdung. Das Handwerk zeigt gerade in der aktuellen Corona-Situation, dass das konkrete, kreative Tun vor Ort im Kreis Soest einen sehr hohen Wert in der Gesellschaft hat. Gut ausgebildete Handwerker sind zudem ein wichtiger Motor für die Nachhaltigkeit unter anderem beim Klima- und Ressourcenschutz unseres Kreises.

Die neue „Passt!“-App der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe ermöglicht dabei, mit wenigen Klicks Ihre Traumausbildung und Ihr Wunschunternehmen zu finden.“

Unter https://www.passt-app.de/ können Sie die „Passt!“-App erreichen.

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