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Traumberufe im Kreis Lippstadt

Raumaustatter, Sattler
und Schneider

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Raumaustatter, Sattler
und Schneider

Präsentiert von

„Jeder Tag ist anders“: Fürs Feine und auch fürs Grobe –
der Beruf des Raumausstatters ist sehr vielseitig

Die Frauen in diesem Handwerk spezialisieren sich meist auf den dekorativen Bereich – so wie Meisterin Beate Streffer und Auszubildende Saskia Süwolto. Foto: Cordes

„Ich bin in einer Handwerks-Familie aufgewachsen und war schon als Kind überall am werkeln“, lacht Beate Streffer. „Als ich dann noch einem Raumausstatter beim Gardinen aufhängen über die Schulter sah, war für mich klar: Das will ich auch machen!“, erinnert sie sich an die ersten Schritte auf ihrem Weg zum Traumberuf. Noch während der Schulzeit nutzte sie also die Osterferien für ein Praktikum bei einem Raumausstatter und stellte rasch fest, dass diese Arbeit weit mehr ist, als nur Gardinen aufhängen. Ihre Begeisterung für das vielseitige Handwerk konnte dies jedoch nicht bremsen.

Im Gegenteil. Nach erfolgreicher Ausbildung absolvierte sie nur wenige Jahre später die Prüfung zur Handwerksmeisterin. Ihr Talent für schönes Wohnen lebt sie seit 1990 bei Thranberend Raumgestaltung in Lippstadt aus und gehört dort, ebenso wie Geschäftsführer Sascha Köster, sozusagen „zum Inventar“. Im Gespräch erzählten die beiden, was das Besondere an ihrem Handwerk ist.

Was fasziniert Sie so an dem Beruf des Raumausstatters?

Beate Streffer: Mich begeistert, wenn ich den Kunden beraten kann und am Ende das Ergebnis meiner Arbeit sehe. Oft hatte der Kunde zunächst ganz andere Vorstellungen und dann entwickeln sich im Gespräch neue Ideen. Wenn es dann gelingt, Neues umzusetzen und ein Ambiente zu schaffen, von dem der Kunde begeistert ist, dann macht die Arbeit einfach Spaß. Oftmals sind es auch Kleinigkeiten, die man ändern kann. In den eigenen vier Wänden kann man auch betriebsblind für Veränderungen werden. Wenn ich eigentlich zum Aufhängen der neuen Gardinen komme, habe ich daher schon so manche Fensterbank neu dekoriert. Die frühere Vorgesetzte, Frau Thranberend, hatte hierfür ein besonderes Auge und hat niemals ein Wohnzimmer verlassen, ohne irgendetwas zu verändern und neu zu dekorieren. Und wenn es nur darum ging, den Knick aus den Kissen zu entfernen.

Sascha Köster: Ich bin gelernter Tischler und als Quereinsteiger zur Raumgestaltung gekommen. Als ich vor vielen Jahren in diesem Traditionsunternehmen begann, war ich überwiegend für den Bereich Bodenverlegung zuständig. Als sich die Familie Thranberend in den Ruhestand verabschiedete, wurde ich angefragt, das Unternehmen zu übernehmen – die Voraussetzungen aufgrund meiner langen Firmenzugehörigkeit, einer zusätzlichen kaufmännischen Ausbildung sowie diverser Weiterbildungen waren gegeben. Was mich in meiner täglichen Arbeit, in diesem Handwerk fasziniert, ist seine Vielseitigkeit. Man kommt fast jeden Tag in ein anderes Haus. Und überall gibt es neue Aufgaben zu erledigen. Raumgestaltung, das bedeutet viel mehr als Dekoration und Stoffe. Unser Handwerk erstreckt sich von Textil Dekorationen für Fenster und Wände, Fußbodenkonzepten, Wand- und Fassadengestaltung bis hin zu Komplettlösungen für Beschattungs- und Sonnenschutzanlagen.

Als Raumausstatter erschafft man neue Wohn(t)räume. Dafür grübeln Sascha Köster und Beate Streffer über so manchem Konzept. Foto: Cordes
Von der Tischlerlehre bis zum Geschäftsführer eines traditionellen Raumgestaltungunternehmens. Sascha Köster geht als „Quereinsteiger“ einen erfolgreichen Weg. Foto: Cordes

Was sollten junge Mensche, die sich für diesen Beruf interessieren, mitbringen?

Beate Streffer: Sie sollten neben handwerklichem Geschick auch eine Neigung für Gestaltung haben sowie ein Gespür für Farben und Stil. Neue Praktikanten lasse ich immer zunächst ein Schaufenster dekorieren. Dann merkt man bereits schnell, ob sie für diesen Beruf ein Händchen haben. Natürlich haben wir in unserem Arbeitsalltag auch sehr viel Kundenkontakt. Ein freundlicher Umgangston ist da eine Selbstverständlichkeit – und ein Gespür dafür, was die Kunden möchten.

Sascha Köster: Scheu vor körperlicher Arbeit ist in diesem Beruf fehl am Platz. Es geht auch mal darum, eine schwere Teppichrolle tragen. Als Raumausstatter ist man sowohl für das Feine als auch für das Grobe zuständig. Das Entfernen oder Verlegen von Bodenbelägen gehört ebenso zum Handwerk wie das Aufpolstern alter Möbel. Da ist eine gewisse körperliche Fitness notwendig. Man kann auch mal schmutzig werden. Und da wir häufig auf Leitern steht, sollte ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit vorhanden sein. Generell möchte ich aber allen an diesem Handwerk interessierten jungen Menschen sagen, dass es sich lohnt, nicht gleich aufzugeben, wenn in der Ausbildung mal was nicht so gut läuft. Durchhalten zahlt sich aus.

Wie sind denn die Weiterbildungsmöglichkeiten als Raumausstatter?

Beate Streffer: Man kann nach der Ausbildung den Meister machen oder Betriebswirt im Handwerk werden. Generell stehen einem viele Türen offen. Auch ein nachfolgendes Studium im Bereich Innenarchitektur ist möglich. Der Beruf eignet sich gleichermaßen für Männer und Frauen. Dabei gehen die Frauen eher in den Bereich Dekoration, während sich die Männer häufig auf Bodenbeläge spezialisieren.

Hat Ihrer Meinung nach der Beruf des Raumausstatters eine Zukunft?

Sascha Köster: Akademiker verlegen keine Böden. Auch wenn wir in der Branche mit Problemen zu kämpfen haben, hat der Beruf definitiv eine Zukunft. Und auch der Internet-Handel kann uns keinen Strich durch die Rechnung machen, da hinter unserem Handwerk immer eine Dienstleistung steckt. Zudem steht die Langlebigkeit und Qualität der Produkte für Nachhaltigkeit. Das wissen sicher auch in Zukunft weiterhin viele Kunden zu schätzen.

Radiosendung verpasst?

Du hast die Sondersendung bei Hellweg Radio verpasst? Kein Problem, höre Dir die Sendung mit allen wichtigen Infos einfach online an.

Drei gute Gründe…

Clemens Köhler ist Obermeister der Raumausstatter-, Sattler- und Schneider-Innung Hellweg-Lippe.

… für eine Ausbildung zum/zur Raumausstatter/in nennt Clemens Köhler, Obermeister der Raumausstatter-, Sattler- und Schneider-Innung Hellweg-Lippe:

1. Raumausstatter sind die textilen Einrichter unter den Handwerkern. Sie schaffen Wohnträume in Privaträumen und eine positive Arbeitsatmosphäre in Unternehmen. Und damit begeistern sie ihre Kunden, denn die individuellen Lösungen eines Raumausstatters sorgen immer wieder für Aha-Erlebnisse.

2. Bei ihrer Arbeit berücksichtigen sie auch technische Aspekte, wenn zum Beispiel der Einsatz von textilen Materialien an Boden, Wand und Decke für eine bessere Raumakustik sorgt oder eine Sonnenschutzlösung einen optimalen Bildschirmarbeitsplatz schafft.

3. Ein neues Haus oder einzelne Zimmer mit Teppichböden, Vorhängen, Sonnenschutz-Rollos und neu aufgepolsterten Möbeln auszustatten, macht unheimlich Spaß und unseren Beruf so vielseitig. Die Möglichkeiten, die wir durch verschiedenen Materialeinsatz und eigene Ideen dem Kunden anbieten können, machen unseren Beruf einfach spannend.

 

 

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer:
3 Jahre

Vergütung monatlich:

530 € im 1. Lehrjahr
610  € im 2. Lehrjahr
710 € im 3. Lehrjahr

Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2019

4

Berufsschulstandort:

Dortmund

Weitere Zahlen: 
Aktuell hat die „Raumausstatter-, Sattler- und
Schneider-Innung Hellweg-Lippe“ 79 Mitgliedsbetriebe
in ihren Reihen. Die Betriebe bilden zurzeit
11 junge Menschen aus.

Schwerpunkte des Berufs:
1. Boden
2. Polstern
3. Raumdekoration, Licht-, Sicht- und Sonnenschutzanlagen
4. Wand- und Deckendekoration

Der Beruf in aller Kürze

Raumausstatter/innen gestalten Wohn- und Geschäftsräume nach den Wünschen des Kunden. Sie beraten diesen und machen Vorschläge für die zu verwendenden Materialien. Sie verlegen Bodenbeläge, dekorieren Wände und Decken mit Stoffen und Tapeten, montieren Sicht- und Sonnenschutzanlagen und beziehen Polstermöbel neu.

Weitere Infos

RAUMAUSSTATTER-, SATTLER- UND SCHNEIDER-INNUNG HELLWEG-LIPPE

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