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Traumberuf

Raumausstatter,
Sattler und Schneider

(m/w/d)

Ausbildung zum Raumausstatter, Sattler und Schneider

Schöne und atmosphärische Innenräume zu planen und zu gestalten – das ist eine Kunst, die Raumausstatter (m/w/d) beherrschen. Sie vereinbaren das Gefühl für guten Geschmack mit dem Gespür für Farben und Materialien sowie dem handwerklichen Geschick. Dabei liegt immer der Kundenwunsch zu Grunde.

Vom neuen Teppichboden über einen neuen Bezug für Polstermöbel bis hin zur kompletten Umgestaltung eines ganzen Hauses sind die Aufgaben verschieden – und immer spielen Einfühlungsvermögen und Kreativität eine große Rolle.

Ähnliches gilt für den Maßschneider, der Kleidung individuell für den Kunden gestaltet, und den Sattler, bei dem die Verarbeitung von Leder im Fokus steht.

 

Azubi Podcast

Im Gespräch mit José Luis Ruiz Rueda - Auszubildender

Tischler Azubi Lokman Börger
Schon ein eingespieltes Team sind Inhaberin Julia Zirkwitz und Azubi José Luis Ruiz-Rueda, die gemeinsam einen Autositz beziehen. (Foto Gabi Bender)

„Mein Traum ist, eine eigene Firma zu gründen“

Fahrzeugsattler sind selten aber gefragt

Von Gabi Bender

Dass einem schon mal die Decke auf den Kopf fällt, ist nichts Ungewöhnliches. Wenn einem das aber im wahrsten Sinne des Wortes und dann noch während der Fahrt in einem Ferrari passiert, ist das wohl so selten wie ein Lottogewinn. Daher staunte José Luis Ruiz-Rueda auch nicht schlecht, als ihm Julia Zirkwitz davon erzählte.

Die Inhaberin des Familienbetriebs in Hamm hatte den Auftrag, den Innenhimmel des Ferrari wieder an die richtige Stelle zu bringen. Da der 18-Jährige zu dieser Zeit ein Praktikum in ihrer Autosattlerei in der Werler Straße absolvierte, packte er natürlich tatkräftig mit an. „Während wir den Himmel wieder fachmännisch im Auto befestigt haben, saß ich zwischendurch auch mal auf dem Fahrersitz des Ferrari“, erinnert sich José Luis Ruiz-Rueda und ergänzt mit leuchtenden Augen: „Das war schon ein cooles Gefühl.

Das Praktikum ist mittlerweile vorbei. Doch hat es dem 18-Jährigen so viel Spaß gemacht, dass er im August seine dreijährige Ausbildung zum Fahrzeugsattler beginnt – in der Autosattlerei von Julia Zirkwitz. „Ursprünglich wollte ich Fahrzeuglackierer werden, habe aber keinen Platz gefunden“, erzählt José Luis Ruiz Rueda. „Die Agentur für Arbeit hat mich dann auf die Idee gebracht, ein Praktikum bei einer Autosattlerei zu machen. Zum damaligen Zeitpunkt kannte ich diesen Beruf noch gar nicht.“

Überrascht und begeistert hat ihn unter anderem die Vielfältigkeit der Tätigkeiten. „Während meines Praktikums habe ich beispielsweise Sitzbänke und Autositze abzogen und wieder bezogen sowie Autohimmel bezogen und in Fahrzeuge geklebt“, erzählt der künftige Azubi. „Manchmal habe ich auch etwas mit der Nähmaschine genäht.“

Hier entstehen einzigartige Unikate

Während seiner Ausbildung wird er darüber hinaus noch das Polstern von Autositzen, das Anbringen von Inneneinrichtungen in Fahrzeugen, das Montieren von Verdecken für Cabriolets sowie das Reparieren und Restaurieren von beschädigten Ausstattungen lernen. Auch das Anfertigen, Montieren und Reparieren von Planen für Lkws gehört zu den Aufgaben eines Fahrzeugsattlers.

Tischler Azubi Lokman Börger
José Luis Ruiz-Rueda schweißt eine Container-Plane. (Foto Gabi Bender)

Die vom Team der Autosattlerei Zirkwitz gelieferten Planen kommen allerdings nicht nur bei Lkws und Anhängern zum Einsatz. „Wir bespannen nicht nur Fahrzeuge, sondern liefern auch Planen für Wintergärten und für Boote, von denen viele in der Marina Rünthe liegen“, so Julia Zirkwitz. Häufig nachgefragt werden auch Roller- und Motorradsitze. „Die können wir nicht nur reparieren oder ausbessern, sondern auch zu einem einzigartigen Unikat machen – zum Beispiel durch individuelle Stickereien oder Absteppungen.

Vor rund zehn Jahren hat Julia Zirkwitz die Autosattlerei von ihrem Vater Horst Zirkwitz übernommen, der sie wiederum im Jahr 1979 gegründet hat. Bei ihm hat sie nicht nur die Ausbildung gemacht, sondern auch das Handwerk von der Pike auf gelernt.

Neben der Ausbildung im Betrieb wird José Luis Ruiz Rueda den Blockunterricht am Anna-Siemsen-Berufskolleg in Herford besuchen, denn dort befindet sich die Landesfachklasse der Sattler, die zuständig ist für alle NRW-Auszubildenden im Sattlerhandwerk. Pro Ausbildungsjahr gibt es drei Blöcke mit einer Dauer von jeweils vier Wochen. „Während des Blockunterrichts kann man dort wohnen“, erzählt Julia Zirkwitz, „aber ich hatte mich seinerzeit fürs Pendeln entschieden.“

José Luis Ruiz Rueda, der vor sechs Jahren seinem Vater aus Malaga nach Deutschland gefolgt ist, freut sich schon auf die Ausbildung. „Es gibt noch so viel zu lernen. Bisher habe ich fast immer mit Kunstleder gearbeitet und nur selten mit echtem Leder, daher kenne ich mich mit den verschiedenen Materialien noch nicht so gut aus.“

Was José Luis Ruiz Rueda nach der Ausbildung machen möchte, weiß er dagegen schon. „Erst mal möchte ich viel lernen und Erfahrungen sammeln“, erzählt er und berichtet auch gleich von seinem langfristigen Ziel: „Mein Traum ist es, später meine eigene Firma zu gründen und gutes Geld zu verdienen.“

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José Luis Ruiz Rueda

 

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Dietmar Stemann, Ausbildungs-Coach bei der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, steht für weitere Fragen zur Berufsausbildung zum Raumausstatter, Sattler und Schneider am

Montag, 19.07.2021 von 17 – 19 Uhr
unter der Rufnummer 02921 892-226 zur Verfügung.

 

Freie Praktikumsplätze und Ausbildungsstellen in den Handwerksbetrieben in der Stadt Hamm sowie den Kreisen Soest und Unna findest Du jederzeit im Internet unter www.kh-hl.de/ausbildungsboerse

Stemann
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