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Traumberufe in Hamm

Steinmetz

(m/w/d)

Der Steinmetz

präsentiert von

Sparkasse Hamm
Tischlerei Zimmermann in Hamm
Azubi Eric Rahn bereitet sich gerade auf seine Gesellenprüfung vor.

Steinmetze waren und sind geschätzte Experten

Vom individuellen Grabmal bis zur Restauration: Natursteinhandel Wöhrle

Von Peter Körtling

Ob für Pyramiden oder Schlösser – überall waren Steinbildhauer geschätzte Experten – und sind es bis heute. Ganz so alt ist das Hammer Unternehmen Natursteinhandel Wöhrle an der Münsterstraße 167 nicht, aber sein Ursprung lässt sich bis zum Begründer Leopold Wöhrle im Jahr 1902 in Berlin zurückverfolgen.

Erich Wöhrle machte sich nach dem zweiten Weltkrieg in Hamm selbstständig und wusste sich mit Kirchen-Restaurierungen sowie Denkmalschutzarbeiten einen Namen zu machen. Inzwischen leiten Seniorchef Rainer Wöhrle sowie Verena und Mario Wöhrle den Natursteinhandel. Daniela Clever ist als Steinbildhauer-Meisterin sowohl Leiterin der Kreativ-Abteilung als auch der Berufsausbildungen.

Mario Wöhrle, Clever, drei weitere Mitarbeiter und zwei Auszubildende bilden das praktische Team. „Diese Größe ergibt Sinn, da die Auszubildenden so in allen Bereichen intensiv das Handwerk lernen“, sagt Daniela Clever.

Den größten Teil der Aufträge bilden Arbeiten für den Friedhofsbereich, wie Grabmale und Grabanlagen, aber auch Vogeltränken und Skulpturen für Haus und Garten werden gefertigt, erklärt die Meisterin. Dabei gebe es heutzutage eine enorme Bandbreite: Alle möglichen Naturmaterialien werden bearbeitet und nach den individuellen Wünschen der Kunden mal traditionell, mal modern, gestaltet.

Da gute Leute gesucht sind, hat die Ausbildung einen hohen Stellenwert: Als die jetzigen Azubis ein Praktikum absolvierten, hat sich Clever direkt bemüht, ihnen den Spaß am Handwerk zu vermitteln. Das hat geklappt: Dominik Hensa ist im zweiten Lehrjahr und erklärt, dass ihn der Vorher-/Nachher-Unterschied, vom Naturstein zur Skulptur, immer aufs Neue fasziniere. „Man wird auch kritischer“, sagt der junge Mann. Wenn er sich seine ersten Werkstücke anschaue, so sieht er jetzt als erstes, was er hätte besser machen können.

Tischlerei Zimmermann in Hamm
Azubi Dominik Hensa erstellt unter Aufsicht der Ausbildungsleiterin ein Werkstück.

„Das zeigt, welche Karrieren im Handwerk möglich sind.“

Eric Rahn steht kurz vor seiner Gesellenprüfung und mag es, etwas Bleibendes zu erschaffen: „Wenn ich auf einem Friedhof bin und ein von mir erstelltes Grabdenkmal sehe, dann freue ich mich, dass es sehr lange bleibt.“ Wie sehr sich die Ausbildung gewandelt hat, wird bei einem Gespräch zwischen dem Senior-Chef und der Ausbildungsleiterin deutlich. Rainer Wöhrle hatte in verschiedenen Betrieben quer durch die Republik seine Fertigkeiten verfeinert, bevor er seine Abschlüsse als staatlich geprüfter Steintechniker und Meister gemacht hat.

Daniela Clever selbst hat nach der Ausbildung Praxis gesammelt, ihren Meister gemacht und nun – parallel zur leitenden Tätigkeit – die anspruchsvolle Fortbildung zum Restaurator im Handwerk absolviert. Jetzt gerade hatte sie erst ihre schriftliche Prüfung als gebundenes Buch abgeholt, indem sie sich mit dem Grabmal von Adolf Palz am Eckey beschäftigt. Auf 92 Seiten legt sie die Bestandsaufnahme, den geschichtlichen Hintergrund sowie ein komplettes Restaurierungskonzept dar.

Auch die Denkmalschutzbehörde hatte sich ein Exemplar erbeten, da eine Restaurierung vorgesehen ist und ihr Werk dafür eine sehr gute Grundlage bietet. Rainer Wöhrle betont: „Das zeigt, welche Karrieren im Handwerk möglich sind.“

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3 gute Gründe

Obermeister Schwienhorst

… Christoph Determann, Obermeister der Bildhauer- und Steinmetz-Innung Hellweg-Lippe

Herr Determann, warum empfehlen Sie eine Ausbildung zum Steinmetz?

Determann: „Der Beruf Steinmetz ist ausgesprochen vielseitig. Von der Kirchenrestauration über den Grabmalbereich bis hin zur Küchen- und Badezimmergestaltung ist er in allen Lebensbereichen vertreten. So kann sich jeder mit seinen persönlichen Stärken im für ihn passenden Bereich einbringen. Steinmetzbetriebe sind meist kleine oder mittlere Familienunternehmen, bei denen die Inhaber einen persönlichen Umgang mit ihren Mitarbeiten pflegen und einen sicheren Arbeitsplatz bieten.“

Das klingt spannend. Welche Fähigkeiten sollten die Menschen mitbringen, wenn sie Steinmetz werden wollen?

Determann: „Handwerkliches Geschick und Teamfähigkeit sind wichtig. Kreativität wird bei Gestaltungsaufgaben benötigt. Außerdem sollten Interessenten flexibel sein, denn die Tätigkeiten reichen von dem Zeichnen von Schrift am PC bis hin zu Fundamentierungsarbeiten auf einer Baustelle.“

Was sind die Hauptaufgaben eines Steinmetzes?

Determann: „Je nach Einsatzbereich fundamentieren Steinmetze Denkmäler auf dem Friedhof, verlegen Bodenbeläge oder Treppenstufen im Innen- und Außenbereich und bearbeiten Naturstein – entweder handwerklich mit Werkzeugen oder maschinell mit Säge oder Schleifmaschine. Im Grabmalbereich gehört auch die Gestaltung von Schrift zu den Tätigkeiten eines Steinmetzes, denn er zeichnet Schriften und Ornamente und haut diese anschließend von Hand in den Stein ein.“

Christoph Determann
Buschweg 1-3, 59174 Kamen
Tel. 02307 944415
info@determann.de
naturstein@determann.de

Die fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer

3 Jahre

 

Vergütung monatlich:

530 € im 1. Lehrjahr
620 € im 2. Lehrjahr
720 € im 3. Lehrjahr

 

Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2020:

0 (1. Lehrjahr) / 5 insgesamt

 

Berufsschulstandort:

Gelsenkirchen

 

Weitere Zahlen:

Aktuell hat die „Bildhauer- und Steinmetz-Innung Hellweg-Lippe“ 18 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen.

 

Der Beruf in aller Kürze „Steinmetz“

 

Steinmetz/-in und Steinbildhauer/-in sägen, schleifen, polieren und restaurieren Natursteine und künstliche Steine. Sie fertigen und verlegen Bodenplatten und Fliesen, bauen Treppen und Fenster- und Türumrahmungen. Auch Skulpturen, Brunnen- und Terrassenanlagen und geschliffene Grabsteine werden von ihnen erstellt. Außerdem restaurieren sie Baudenkmäler, Bildhauerarbeiten und historische Kunst- und Bauwerke.

Weitere Infos unter: https://www.zukunft-stein-fuer-stein.de/index.html

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