Logo 2023
Signal IDUNA

Traumberufe in Soest

Tischler

(m/w/d)

Tischler

präsentiert von

Sparkasse Soest Werl
Klimaschutz Label
Wir sind Klimaschützer von Beruf

Die Förderung des Nachwuchses ist wichtig

Weltmeister präsentieren selbst gebaute Roboter auf Tischen von Beierle + Kauke

Wenn Mitte September die besten Nachwuchsteams beim Deutschlandfinale in Chemnitz mit ihren selbst entwickelten Robotern darum kämpfen, sich für das Weltfinale 2022 in Dortmund (17. bis 19. November) zu qualifizieren, werden sich die Augen der Jury auf die Kreationen konzentrieren, die die Schüler in Eigenregie konstruiert haben. Die 70 strahlend weißen Tische, die im wahrsten Sinne des Wortes die Grundlage für den Erfolg der jungen Teams bilden, spielen dabei nur eine Nebenrolle.

Ihre Hauptrolle haben die genormten Spieltische, die jeweils aus drei einzelnen Platten bestehen, die erst vor dem Wettkampf in der Halle zusammengebaut werden, in der Tischlerei von Frank Beierle und Stephan Kauke. Denn dort sind sie entstanden. „Das waren unsere ersten Spieltische, die wir hergestellt haben“, erinnert sich Tischlermeister Frank Beierle. „Aber das ist das Faszinierende an unserem Beruf, denn kein Auftrag ist wie der andere und es kommt immer wieder etwas Neues.“

Individuelle, maßgefertigte Möbel gehören zum Leistungsspektrum des Wickeder Tischlereibetriebs von Frank Beierle (links) und Stephan Kauke.

Individuelle, maßgefertigte Möbel gehören zum Leistungsspektrum des Wickeder Tischlereibetriebs von Frank Beierle (links) und Stephan Kauke.

Für das Deutschlandfinale in Chemnitz und das Weltfinale der World Robot Olympiad in Dortmund fertigt das Team von Beierle + Kauke genormte, dreiteilige Tische, auf denen der Nachwuchs seine Roboter präsentiert. Michael Waskow hebt ein Teil eines dieser Tische vom CNC-Bearbeitungszentrum.

Für das Deutschlandfinale in Chemnitz und das Weltfinale der World Robot Olympiad in Dortmund fertigt das Team von Beierle + Kauke genormte, dreiteilige Tische, auf denen der Nachwuchs seine Roboter präsentiert. Michael Waskow hebt ein Teil eines dieser Tische vom CNC-Bearbeitungszentrum. 

Wobei es nicht ungewöhnlich ist, dass die Produkte der Wickeder Tischlerei nicht im Mittelpunkt stehen, sondern ausschließlich funktionale Zwecke erfüllen. „Für einen Leuchtenhersteller fertigen wir beispielsweise Teile aus Holz, die einzig dazu dienen, dass die Lampen heil beim Kunden ankommen“, verrät Schreiner Stephan Kauke.

„Im Prinzip haben wir zwei Sparten. Das ist zum einen die eigene Fertigung, in der wir Kleinserien und Einzelstücke fertigen oder auch Teile anfertigen, die wir auf den Baustellen brauchen. Zum anderen montieren wir Baufertigteile wie zum Beispiel Fenster und Türen.“ Einige der elf Mitarbeiter der beiden Geschäftsführer sind nur in dem einen oder anderen Bereich tätig, andere wechseln. Die Kundschaft ist breit gefächert und reicht von der Industrie über Kommunen und Architekturbüros bis hin zu Einzelkunden.

Das Team der Wickeder Tischlerei hat auch schon ganze Krankenhausetagen eingerichtet. „Das waren maßgeschneiderte Möbel wie beispielsweise Schränke, die nicht nur spezielle Anforderungen an den Brandschutz erfüllen müssen, sondern denen auch die Chemikalien nichts ausmachen, die in Krankenhäusern verwendet werden“, erklärt Frank Beierle.

Der 52-Jährige hat sich vor 27 Jahren gemeinsam mit Stephan Kauke, mit dem er schon früher gemeinsam in einer Tischlerei gearbeitet hat, selbstständig gemacht. Am Anfang haben sie nur einen kleinen Teil der Halle am Unternehmenssitz Am Stadtwald 10 in Wickede gemietet. Da die Nachfrage im Laufe der Jahre immer weiter zugenommen hat, nutzt das Team von Beierle + Kauke mittlerweile die gesamte Halle mit ihren 1.100 qm.

Werbung macht das Unternehmen kaum. „Die meisten Aufträge kommen über Empfehlungen rein oder sind Folgeaufträge“, sagt Stephan Kauke. „Regelmäßig kommt es beispielsweise vor, dass sich einer von uns mit einem Bauherrn in einem Objekt trifft, in dem wir ursprünglich nur die Fenster bauen sollen. Sobald der Bauherr aber erkennt, was wir alles machen können und welche Möglichkeiten er dadurch hat, bestellt er bei uns die gesamte Inneneinrichtung.“ Das reicht dann von Einbauschränken über Innentüren, Tische, Büromöbel und Küchen bis hin zu Heizkörperverkleidung und Wandvertäfelungen. Auch das Restaurieren von historischen Fenstern und Türen gehört zum Leistungsspektrum des Wickeder Meisterbetriebs.

Schon zwei Jahre, nachdem die zwei Geschäftsführer ihr Unternehmen gegründet hatten, begannen die beiden damit, Nachwuchs auszubilden. „Wir bilden ganz bewusst aus und legen großen Wert auf eine gute und fundierte Ausbildung“, sagt Stephan Kauke. Daher haben sich Frank Beierle und Stephan Kauke auch gefreut, als der Auftrag über die 70 Spieltische hereinkam. Denn auch dabei geht es schließlich um die Förderung des Nachwuchses.

Michael Waskow lackiert in der firmeneigenen Lackierkabine die Oberfläche einer Heizkörperverkleidung.

Inhaber Stefan Wüste zeigt seinem künftigen Auszubildenden Ferdinand Mitzlaff die Steuerung der Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus.

Handwerker – Sie arbeiten mit Kopf, Hand und Herz

 

Die Ausbildungsoffensive Handwerk ist eine gemeinsame Initiative der Stadt Soest, der Stadt Lippstadt, der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe und dem Netzwerk „Sanieren mit Zukunft im Kreis Soest“. Ziel ist es, langfristig junge Menschen als Fachkräfte im Handwerk zu sichern. „Denn nur so können die Klimaschutzziele erreicht werden“, sind sich die Initiatoren sicher. „Die Gewinnung junger Menschen ist unerlässlich für handwerkliche Berufsfelder mit Bezug zu Klimaschutz und Klimafolgenanpassung, denn schon längst ist der Mangel an Fachkräften ein Hindernis bei der Umsetzung klimarelevanter Maßnahmen.“

Handwerker sind Klimaschützer von Beruf und arbeiten mit echter Leidenschaft – mit Kopf, Hand und Herz. Sie arbeiten nicht irgendwo, sondern gleich nebenan; und nicht irgendwann, sondern heute und auch morgen. Das Handwerk ist eine wichtige Säule der heimischen Wirtschaft und somit leistet die Kampagne nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern trägt auch zur Zukunftssicherung der Betriebe bei. Mit einer handwerklichen Ausbildung kann aber auch jeder persönlich in eine sichere berufliche Zukunft blicken.

Alle Informationen zur Ausbildungsoffensive gibt es auf der Webseite www.handwerker-klimaschuetzer-von-beruf.de. Hier wird auch auf schon vorhandene und bewährte Strukturen verwiesen, wie auf die Ausbildungsbörse der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe und die „Passt!“-App der Kreishandwerkerschaft (KH) Hellweg-Lippe für Ausbildungsplatz-Matching. Der Ausbildungscoach der KH steht zudem allen Interessierten zur Seite, er beantwortet Fragen rund um Ausbildung im Handwerk, vermittelt Ausbildungs- und Praktikumsplätze sowie Kontakte zu Betrieben.

Zur Ausbildungsoffensive „Handwerker. Klimaschützer von Beruf“ gehören diese Bausteine:

  • Vielfältige Infos über Webseite und Infoflyer
  • Demonstrationstage mit Einladungsflyer und Einladungsplakat
  • Hinweise auf die Kampagne durch Plakate
  • Label „Handwerker. Klimaschützer von Beruf“, das auch von Handwerksbetrieben als Signatur in E-Mails und Briefen genutzt werden kann
  • Filme mit Auszubildenden aus der Region, die ihren Beruf aus klimarelevanter Sicht vorstellen

„Handwerker. Klimaschützer von Beruf“ ist als fortlaufende Kampagne gedacht, die über die nächsten Jahre weitergeführt werden soll. Die Kampagnenbausteine sollen zukünftig noch erweitert werden und die Demonstrationstage regelmäßig stattfinden. Auch kann die Ausbildungsoffensive innerhalb von Angebote wie Projektwochen vorgestellt werden und einzelne Projektstunden können inhaltlich gestaltet werden.

Wer am Erfolg und für die Klimaschutzziele unserer Region arbeiten möchte, startet jetzt eine Ausbildung im Handwerk und wird so Teil der starken Handwerkergemeinschaft. Und Handwerker sind Klimaschützer von Beruf!

Informationen zu deinem Traumberuf

3 Fragen an …

Obermeister Christian Schuster

… Christian Schuster, Obermeister der Tischler-Innung Soest-Lippstadt

Welchen Beitrag leisten Tischler, um das Klima zu schützen?

Die Arbeit mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz macht Spaß und leistet so einen Beitrag zum Klimaschutz. Solange Holz nicht verbrannt wird, gelangt klimaschädliches CO2 nicht in die Atmosphäre. Ob Möbel, Fenster, Türen oder Treppen – Tischlerprodukte sind auf Langlebigkeit ausgelegt und können, sollte doch einmal etwas kaputtgehen, in der Regel gut repariert oder aufgearbeitet werden. Auch das ist ein entscheidender Aspekt in Sachen Nachhaltigkeit.

Welchen Stellenwert hat der Themenkomplex Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Regionalität in der Berufsausbildung von Tischlern?

Der bewusste Umgang mit natürlichen Rohstoffen und Ressourcen hat im Tischlerhandwerk seit jeher eine hohe Bedeutung – und wird auch zukünftig eine immer wichtigere Rolle spielen. Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind gesamtgesellschaftliche Herausforderungen, die uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten beschäftigen werden. Als Tischler haben wir die besten Voraussetzungen, uns diesen Herausforderungen zu stellen. Dabei spielen unter anderem die regionale Fertigung und möglichst kurze Lieferwege eine zentrale Rolle.

Wie hat sich das Berufsbild von Tischlern den vergangenen Jahren verändert?

Wie in vielen anderen Berufen hat die zunehmende Digitalisierung zu Veränderungen und Erleichterungen im Handwerk geführt. Ebenso hat sich das Tischlerhandwerk in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt. Handarbeit spielt zwar immer noch eine Rolle, doch Planungen und Visualisierungen in 3D, digitale Aufmaßsysteme sowie CNC-Technik – all diese Möglichkeiten stellen neue Anforderungen an Tischler. Sie bringen aber auch viele neue Chancen mit sich. So können beispielsweise heute Projekte umgesetzt werden, die in dieser Form vor einigen Jahren noch nicht möglich oder zu kostenintensiv gewesen wären.

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer:

3 Jahre

 

Vergütung monatlich:

700 € im 1. Lehrjahr
810 € im 2. Lehrjahr
910 € im 3. Lehrjahr

 

Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2021:

34/ 107

Berufsschulstandort:

Soest

Weitere Zahlen:

Die Tischler-Innung Soest-Lippstadt hat aktuell 147 Betriebee.

 

Der Beruf in aller Kürze „Tischler“

Ein Tischler baut Möbel, Inneneinrichtungen, Fenster, Türen sowie Messe- und Ladeneinrichtungen. Oft handelt es sich bei den Werkstücken um Einzelanfertigungen. Er arbeitet mit modernen, teilweise computergesteuerten Maschinen. Aber auch die Grundfertigkeiten Sägen, Hobeln, Schleifen und die Behandlung von Holzoberflächen müssen beherrscht werden.

Tischler bauen verschiedenen Erzeugnisse und reparieren beschädigte Möbel und andere Einrichtungsgegenstände.

Weitere Infos zur Ausbildung unter https://www.born2btischler.de/home/

Tischler-Innung Soest-Lippstadt
IVW Partner von wa.de
Signal Iduna Sponsoring