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Von der Kirchturmuhr bis zum hochpräzisen Chronografen: Der Beruf des Uhrmachers erfordert viel Wissen

Wenn Uhrmachermeister Lothar Becher solche Stücke in der Hand hält, geht ihm das Herz auf. Foto: Peter Körtling
Von Peter Körtling

Lothar Becher ist Uhrmacher-Meister aus Leidenschaft und betreibt seit 1980 mit seiner Frau ein traditionsreiches Juweliergeschäft in der Weststraße 71/72 – im Herzen der Kamener Innenstadt. Neben dem Handel mit allem Schönen, ob Schmuck, Edelsteinen oder eben Uhren, sind es vor allem die Kompetenz und das handwerkliche Können, das von den Kunden geschätzt wird. Danach gefragt, was für ihn den Reiz seines Berufs ausmacht, ist Lothar Becher verblüfft: „Alles natürlich.“

Dann holt er aus und erklärt, was er damit meint. „Ich kenne kaum einen Beruf, der so vielfältig und abwechslungsreich ist“, sagt der Meister seines Fachs. Ob Zeitmessanlagen in Sportstadien, riesige historische Uhren in Kirchtürmen oder alten Rathäusern, klassische Stand- oder Tischuhren und natürlich die ganze Welt der Armbanduhren – von hochpräzisen und belastbaren Chronografen bis zu Funk-, Quarz- und Solaruhren. Ein Uhrmacher muss sie alle beherrschen. „Das ist, als würde man von einer Autowerkstatt erwarten, dass diese alles ständig und gleichwertig kompetent reparieren kann, was reingefahren wird: vom Oldtimer über den Sportwagen bis hin zu Hybrid-Auto und E-Mobil“, sagt Lothar Becher.

Die Ursprünge des Juweliergeschäfts in Kamen, das Becher mit seiner Frau betreibt, liegen im Jahr 1870. Die Uhren, derer sich Becher immer wieder annimmt, sind teilweise noch viel älter. Bei solchen Stücken ärgert der Uhrmachermeister sich manches Mal: „Es ist wirklich frustrierend, wenn Leute ihre historischen Uhren zum Reparieren und Überholen irgendwelchen Dilettanten gebracht haben, die sie dann mit ihrem angeblichen Können komplett ruinieren.“

Alte Uhren können hochkomplexe Gebilde sein, die die ganze Kunstfertigkeit und Erfahrung eines Fachmanns erfordern.

Lothar Becher und seine Frau bieten in ihrem Geschäft eine große Vielfalt an Schmuck und Uhren. Foto: Peter Körting

„Wer im Urlaub mal nach Straßburg, Rostock oder Krakau kommt, sollte sich dort die großen historischen Uhren ansehen“, rät der Meister. Die astronomische Uhr in der Rostocker Marienkirche etwa wurde 1472 fertiggestellt und läuft bis heute zuverlässig – sie zeigt sogar die Mondphasen, die Tierkreiszeichen und die Monate an. „Beim Gedanken an das Können sowie an die beschränkten Mittel seinerzeit steigt in mir immer wieder die Hochachtung vor meinen Vorgängern in diesem historischen Beruf“, sagt Becher bewundernd.

„Wer im Urlaub mal nach Straßburg, Rostock oder Krakau kommt, sollte sich dort die großen historischen Uhren ansehen“

Lothar Becher

Juwelier Becher

Wie zum Beweis, mit welcher Leidenschaft der 67-jährige seinem Beruf nachkommt, holt Becher aus der hochmodernen Werkstatt eine wunderschöne alte Tisch-Uhr ohne Gehäuse. „Die stammt aus dem Nachlass eines befreundeten Berufsschullehrers“, erklärt Becher. Jahrzehntelang unbeachtet, hat die Uhr einige Mängel, technisch wie optisch. „Hierfür werde ich wieder einige Monate meiner Freizeit opfern“, sagt Becher und lächelt dabei. Denn bei solchen Herausforderungen komme seine Leidenschaft voll durch.

In seinem Unternehmen arbeiten 13 Mitarbeiter – sie bedienen die gesamte Bandbreite, die von den Kunden heute erwartet wird. Ob Uhren, Schmuck oder Edelsteine – für alle Bereiche ist die bestmögliche Expertise gegeben.

Das zeigt sich auch in der hochmodernen Werkstatt, wo alle wichtigen Geräte zu finden sind: vom digitalen Gravur- und Metalltrenn-Apparat über einen Dichtigkeitsprüfer mit bis zu zehn Bar Druck hin zur Drehbank für Mini-Teile. „All das wird auch regelmäßig benötigt“, erklärt der Experte. Manche Schrauben in mechanischen Uhrwerken seien so klein, dass man sie ohne Lupe kaum sehen könne. Doch ein Uhrmacher müsse nicht nur wissen, wo sie sitzen und wie man korrekt mit ihnen arbeitet – bei einer Restauration müsse er sie auch selbst herstellen können.
Kurzum: Der Beruf des Uhrmachers ist nicht nur in Deutschland und der Welt stark nachgefragt, er stellt die Fachleute auch immer wieder vor neue Herausforderungen. Lothar Becher unterstreicht: „Langweilig wird das nie.“

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„Ein Beruf der glücklich macht“

Lothar Becher ist seit rund 30 Jahren Obermeister der Uhrmacher-Innung Hellweg-Lippe. Im Gespräch mit Peter Körtling berichtet er von den Anforderungen, Chancen und Möglichkeiten, die das Uhrmacher-Handwerk jungen Menschen bietet.

Herr Becher, was muss ein jemand mitbringen, wenn er sich für eine Ausbildung zum Uhrmacher interessiert?

Lothar Becher: Handwerkliches Geschick, räumliches Denken, eine Leidenschaft für schöne Dinge, viel Geduld sowie utes Deutsch und Umgangsformen sind gefragt, da diese Experten ja auch im Kundenkontakt stehen. Die Form des Schulabschlusses ist da nicht so wichtig, in Mathematik sollten Interessenten allerdings gute Kenntnisse mitbringen –  da immer mal wieder etwas rekonstruiert werden muss, das sich dann perfekt in ein vorhandenes Uhrwerk einfügt. Das muss ein Uhrmacher berechnen können.

Was bietet der Beruf des Uhrmachers, sowohl in der Ausbildung als auch danach?

Becher: Zunächst einen qualifizierten Start in ein spannendes Berufsleben. Die Vielzahl der Ausbildungsinhalte lässt sich kaum knapp zusammenfassen: Es braucht Kenntnisse um die Bearbeitung von Metallen – von Messing über viele Edelstahlsorten und Titan bis hin zu Silber, Gold und Platin. Elektronik, Chemie, Mechanik sind ebenfalls Ausbildungsbestandteil – es gehört ungeheuer viel dazu. Die Lehrzeit dauert nicht umsonst dreieinhalb Jahre, der schulische Teil wird in der Uhrmacherschule Recklinghausen zentral für die ganze Region geleistet. Auszubildende werden übrigens nicht nur schon während der Ausbildung gut bezahlt, nach den fertigen Fachkräften herrscht auch rege Nachfrage.

Welche Möglichkeiten bieten sich nach der Ausbildung?

Becher: Es ist festzustellen, dass nicht die Gesellen sich bewerben, sondern sie werden umworben. Gerade seit dem Boom hochwertiger mechanischer Uhren herrscht eine weltweite Nachfrage nach Fachkräften, die kaum befriedigt werden kann. Ob Handwerk oder Industrie – überall herrscht Bedarf. Wenn die Lehrlinge von heute später noch ihren Meister machen, dann stehen sie schließlich in Bezug auf Arbeitsbedingungen und Verdienst den meisten Akademikern in nichts nach. Außerdem haben sie einen Beruf, der einen bis ins hohe Alter immer wieder neu fasziniert und glücklich macht.

 

Der Beruf des Uhrmachers in aller Kürze

Uhrmacher/innen, die in Handwerksbetrieben tätig
sind, prüfen, reparieren und warten mechanische
und elektronische Klein- und Großuhren. Außerdem
stellen sie Zeitmessgeräte aller Art her. Um Schäden
am Uhrwerk feststellen und reparieren zu können,
zerlegen sie Klein- und Großuhren, beheben den Fehler,
setzen die Uhren wieder zusammen und justieren sie.
Einzelteile wie Gehäuse, Uhrzeiger oder Pendel
fertigen sie bei älteren Uhren manchmal selbst an,
häufig verwenden sie auch industriell vorgefertigte
Baugruppen. Darüber hinaus restaurieren sie alte
Uhren und setzen Schmuckstücke wieder instand.
Ihre Kunden bedienen und beraten sie im Laden oder
in der Werkstatt.
In der Industrie werden Uhren maschinell sowie in
Serie hergestellt. Hier fertigen Uhrmacher/innen
Einzelteile für Klein- und Großuhren an,
programmieren und bedienen CNC-Maschinen und
überwachen die Produktion. [Quelle: www.berufenet.de]

Obermeister Lothar Becher kennt die Möglichkeiten, die eine Ausbildung zum Uhrmacher jungen Menschen bietet. Foto: Körtling

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer:
3 Jahre

Vergütung monatlich:

500 € im 1. Lehrjahr
560  € im 2. Lehrjahr
660 € im 3. Lehrjahr

Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2018

1

Berufsschulstandort:

Münster

Weitere Zahlen:
Aktuell hat die Uhrmacher-Innung Hellweg-Lippe 6 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen. Die Betriebe bilden aktuell 4 junge Menschen aus.

Alle Informationen zum Ausbildungsberuf Uhrmacher (m/w/d) findest du in der Sonderveröffentlichung deiner Tageszeitung, als Podcast und in der Radio-Sondersendung. Alle Erscheinungstermine im Überblick

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