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Traumberufe im Märkischen Kreis

Zimmerer 

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Das Team der Zimmerei Kahl. Foto: dvjournalist.de

Traumberuf Zimmerer: Dachstühle, Carports oder Ganze Häuser – die Aufgaben sind vielfältig

Michaela und Dieter Kahl führen den Zimmerei-Betrieb in Plettenberg seit dem 1. Januar 2011. Foto: S. Jeide
Von Sarina Jeide

Bock auf Holz? Wer jetzt laut „ja, klar“ denkt, der sollte sich vielleicht einmal näher mit dem Berufsbild des Zimmerers beschäftigen. Ob Dachstühle, Carports oder sogar ganze Häuser: die Aufgaben sind vielfältig, abwechslungsreich und spannend.

Dieter Kahl ist Zimmerer-Meister und führt gemeinsam mit seiner Ehefrau Michaela den gleichnamigen Zimmereibetrieb mit Sitz im Industriegebiet Köbbinghausen in Plettenberg. Sein beruflicher Werdegang im Handwerk war dabei in gewisser Weise vorgezeichnet, denn sowohl sein Vater als auch sein Onkel waren als Maurer tätig.

„Unsere Mitarbeiter freuen sich auf ständig wechselnde Baustellen mit oftmals auch sehr unterschiedlichen Anforderungen“

Dieter Kahl

Zimmerei Kahl

  Ursprünglich stammt Dieter Kahl aus Norddeutschland und absolvierte dort auch seine Ausbildung zum Zimmerer. Doch als die Konjunktur in den 80er Jahren schwächelte, suchte er nach einer Alternative und fand sie im Sauerland: Die Zimmerei Blanke hatte per Zeitungsanzeige um neue Mitarbeiter geworben und in Dieter Kahl einen „norddeutschen Jung“ für ihr Team eingestellt. 1987 begann seine berufliche Laufbahn in der Vier-Täler-Stadt und führte am 1. Januar 2011 sogar in die Selbstständigkeit, als er den 1950 gegründeten Zimmereibetrieb übernahm und ihn seitdem mit seiner Frau unter neuem Inhaber-Namen fortführt.

„Praktika sind super wichtig“

Dem Ehepaar – Michaela Kahl kümmert sich als gelernte Bankkauffrau um die (Gehalts-) Buchhaltung und Büro-Aufgaben – liegt viel am Nachwuchs im Zimmerer-Gewerbe. Als Lehrlingswart der Innung Lüdenscheid steht Dieter Kahl beispielsweise im direkten Austausch mit den Auszubildenden, hört ihre Sorgen und Nöte, gibt Ratschläge und Tipps. Seit Anfang an legen Michaela und Dieter Kahl Wert auf die qualifizierte Ausbildung junger Menschen.

Aktuell befindet sich ein Lehrling im zweiten Jahr seiner Ausbildung zum Zimmerer, im Sommer startet ein weiterer Azubi. Ihre Ausbildung findet dann immer blockweise statt – im Betrieb, im Aus- und Weiterbildungszentrum Kreuztal sowie in der Berufsschule Siegen. Diese Standorte hat das Ehepaar Kahl ganz bewusst gewählt, um den Auszubildenden eine möglichst einfache „Anreise“ mit dem Zug zur Berufsschule und zur Lehrwerkstatt zu ermöglichen.

Auszubildende zu finden, gestalte sich auch in der heutigen Zeit meist noch recht problemlos. Bei fremden Fachkräften sehe das aber anders aus: „Das ist deutlich schwieriger, weshalb man schon selbst ausbilden muss“, erklärt Dieter Kahl. Immer entscheidender werde in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung von Praktika: „Sie sind super wichtig“, sagt Michaela Kahl – und das gelte für beide Seiten. Nicht selten schätzen Jugendliche sich und ihre Fähigkeiten falsch ein oder stellen eben fest: Das ist genau mein Traumberuf.

Für die Mitarbeiter der Zimmerei sind die mehrwöchigen Praktika eine gute Grundlage, um einschätzen zu können, ob jemand besonders gut geeignet ist… Schülerinnen und Schüler sollten sich aber bewusst sein, dass die Ausbildung zum Zimmerer anspruchsvoll ist, körperliche Fitness und vor allem gute mathematische Kenntnisse erfordert:

Räumliches Denken, Statik oder Wärmedämmberechnung – alles Themen, die die Lehrlinge in ihrer dreijährigen Ausbildung erwarten. Auch Dieter Kahl hat durch ein Praktikum den richtigen Weg gefunden. In einer Tischlerei hat er festgestellt: „Holz sehr gerne, aber nicht diese filigrane Arbeit.“ Und so wurde er zum Zimmerer, verfügt aber auch über den Meistertitel als Dachdecker

Wer eine Ausbildung zum Zimmerer beginnen möchte, der sollte mindestens einen Hauptschulabschluss vorweisen. In diesem Zusammenhang lobt Dieter Kahl ausdrücklich die Zusammenarbeit mit dem KBOP (Kompetenzzentrum Berufsorientierung Plettenberg) für Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen.

Exaktes Arbeiten ist für die Zimmerleute selbstverständlich. Foto: dvjournalist.deIn
Ein Dachstuhl aus der Vogelperspektive – ein imposanter Anblick. Foto: dvjournalist.de  

Hier wird in den letzten zwei Jahren der Schulzeit ein besonderes Augenmerk auf die Berufsvorbereitung gelegt, die sowohl den heimischen Betrieben als auch den Schülerinnen und Schülern zu Gute kommt. Als einer von wenigen Handwerks-Betrieben nimmt die Zimmerei Kahl beispielsweise auch an der Plettenberger Ausbildungsbörse teil. Für Dieter Kahl ist dies die ideale Plattform, um mit jungen Menschen in Kontakt zu treten und ihnen seine Begeisterung für den Zimmerer-Beruf zu vermitteln. Er würde sich wünschen, dass noch deutlich mehr Handwerks-Betriebe von diesem Angebot Gebrauch machen. Und Michaela Kahl ergänzt: „Uns ist es auch wichtig, zu vermitteln, dass nicht immer Karriere gemacht werden muss. Man darf doch auch mit dem zufrieden sein, was man hat!“
Beim eigenen Sohn hat es mit der Begeisterung übrigens auch geklappt: Daniel macht im kommenden Jahr sein Abitur und für ihn steht außer Frage, dass er anschließend seine Ausbildung zum Zimmerer beginnt.

Das sind die Aufgaben des Zimmerers

Doch was macht ein Zimmerer denn überhaupt? Zu den Hauptaufgaben gehört es, Holzkonstruktionen und Holzbauten aller Art herzustellen und zu renovieren. Bei der Zimmerei Kahl unterteilen sich die Arbeiten in drei große Bereiche: den kompletten Hausneubau in Holzrahmenbauweise, Restaurierungen (auch denkmalgeschützter Gebäude) und vor allem auf das „Bauen im Bestand“.

Ob Sanierungen, Wärmedämmungen, An- oder Aufbauten oder das Errichten von Carports: All das gehört zum Aufgabengebiet. Unter dem Motto: „Wenn man es aus Holz bauen kann, dann bauen wir es“ sind den Ideen und Wünschen kaum Grenzen gesetzt. An-, Um- oder Neubauten sind dabei besonders schnell errichtet. Nicht nur die Zimmerer, sondern auch die Bauherren „sehen am Abend, was geschafft wurde“, freuen sich Michaela und Dieter Kahl. In die richtige Größe geschnitten, bereiten die Zimmerleute in der großen Halle auf dem Stahl die Wände vor, die später direkt auf der Baustelle aufgestellt werden. So werden von der Zimmerei aktuell auch die neuen Häuser für das Jugendcamp am AquaMagis geplant und vorgebaut, noch zu Zeiten der Zimmerei Blanke wurden z. B. die Balken für den Stephansdachstuhl restauriert.

Ob Häuser, Aufstockungen oder Dachstühle – „bei großen Flächen gibt es immer viel zu sehen“, freut sich Dieter Kahl. „Langweilig wird es deshalb nie.“ Hinzu kommt ein regelmäßiger Kontakt mit unterschiedlichen Menschen und Bauherren. „Unsere Mitarbeiter freuen sich auf ständig wechselnde Baustellen mit oftmals auch sehr unterschiedlichen Anforderungen“, berichtet Dieter Kahl. Doch eines ist am Ende des Tages immer gleich: Das Lob für die Zimmerleute, die den Bauherren nicht selten die Erfüllung eines Herzenswunsches ermöglichen. Da fügt Michaela Kahl gerne lachend hinzu: „Mich hat noch nie jemand angerufen und gesagt, da hast Du aber eine schöne Rechnung geschrieben…“

Bräuche und Traditionen

Die Kluft:
Schon von weitem sind Zimmerer an ihrer Kluft zu erkennen. Viele Bräuche und Besonderheiten sind bis heute aktuell. Durch die Kluft wird der Beruf repräsentiert. Jedes Kleidungsstück hat dabei eine Bedeutung. So hat die Weste beispielsweise acht Knöpfe, die für acht Arbeitsstunden täglich stehen, und die Jacke sechs Knöpfe für sechs Arbeitstage in der Woche. Der Hut steht als Zeichen für den freien Mann, was gerade im Mittelalter nicht selbstverständlich war.

Das Richtfest: Das Richtfest wird gefeiert, wenn der Rohbau eines Gebäudes fertig gestellt und der Dachstuhl errichtet bzw. das Dach erstellt ist. Das Dach wird mit Richtkranz oder Richtbaum geschmückt und ein Zimmerer hält eine kurze Ansprache – den Richtspruch oder Zimmermannsspruch. Der Richtspruch ist zum einen ein Dank an Architekt und Bauherr, zum anderen eine Bitte um Gottes Segen für das Haus. Der Redner bekommt traditionell Wein oder Schnaps, um auf das Wohl der Hausbesitzer zu trinken, und wirft am Ende des Richtspruches das Glas vom Dach. Zerspringt es am Boden, wird alles gut. Oft muss der Bauherr noch den letzten Nagel einschlagen, ehe dann meist ein geselliges Fest beginnt.

Radiosendung verpasst?

Du hast die Sondersendung bei Radio MK verpasst? Kein Problem, höre Dir die Sendung mit allen wichtigen Infos einfach online an.

Informationen für künftige Auszubildende

Du hast…

… eine gute körperliche Verfassung
… gute Rechenkenntnisse
… ein räumliches Vorstellungsvermögen
… Spaß an Technik und Maschinen
… mindestens einen Hauptschulabschluss
… keine Angst vor Höhe und bist schwindelfrei

Du bekommst…

… eine abwechslungsreiche Arbeit im Team
… eine praxisorientierte Ausbildung im Betrieb und der Berufsschule,
der Du ein Studium anschließen kannst
… eine gute Zukunftsperspektive nach der Ausbildung
… eine gute Ausbildungsvergütung

Du kannst dann…

… Häuser in Holzbauweise errichten
… Dach- und Fachwerkkonstruktionen herstellen
… moderne Maschinenanlagen bedienen
… die technische Umsetzung am PC durchführen

Der Beruf in aller Kürze

 

Zimmerer/innen stellen Holzkonstruktionen, Holzhäuser und Dachstühle her, bauen vorgefertigte
Bauteile, Dämmstoffe und Bauelemente ein. Auch errichten sie Fachwerkkonstruktionen und Fertighäuser. Außerdem modernisieren, sanieren und restaurieren sie Dachstühle, Altbauten und andere Gebäudeteile aus Holz.

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbbildungsdauer:
3  Jahre

 

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